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Günzburg: Notarzt-Misere: Erstes Gespräch – und unbesetzte Dienste

Günzburg

Notarzt-Misere: Erstes Gespräch – und unbesetzte Dienste

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    Oft ist das Notarzteinsatzfahrzeug in Günzburg unbesetzt. Der Rettungsdienst hält zwar Personal vor – aber Notärzte fehlen. Das soll sich ändern.
    Oft ist das Notarzteinsatzfahrzeug in Günzburg unbesetzt. Der Rettungsdienst hält zwar Personal vor – aber Notärzte fehlen. Das soll sich ändern. Foto: Bernhard Weizenegger

    Nach den großen Problemen gerade im August, die Dienste am Notarzt-Standort Günzburg zu besetzen (wir berichteten), gibt es auch im September Schwierigkeiten. Wie Alexander Faith, Rettungsdienstleiter beim Kreisverband des Roten Kreuzes in Günzburg, auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, konnte zuletzt von Sonntag, 7, bis Montag, 7 Uhr, kein Mediziner gefunden werden. Und auch von 19 Uhr am Montag bis 7 Uhr am Dienstag war der Dienst vakant.

    Eine genaue Übersicht für diesen Monat konnte die zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV) auf Anfrage gestern noch nicht liefern. Aber Notdienst-Leiter Gökhan Katipoglu sagt, das erste Gespräch mit der Kreisklinik über die Zukunft der notärztlichen Versorgung in Günzburg am Montag sei gut verlaufen. Zu Inhalten könne er sich wegen der laufenden Verhandlungen noch nicht äußern, aber es gehe in dieselbe Richtung wie bei den Gesprächen zum Standort Krumbach.

    Dort stellt das Krankenhaus seit geraumer Zeit tagsüber die Notärzte, und seither sind in diesem Bereich keine Versorgungs-Probleme mehr bekannt geworden – was nach Informationen unserer Zeitung jedoch nicht heißt, dass es keine gibt. In Günzburg gibt es gerade bei den nächtlichen Diensten Schwierigkeiten, sie zu besetzen. Wieso wird dann das Krumbacher Modell verfolgt? Katipoglu erklärt, Details und Zeiten müssten noch ausgehandelt werden, da sei nichts beschlossene Sache. Auch müsse erst noch die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen, die in der Regel von der AOK Bayern geführt wird, mit am Verhandlungstisch sitzen, bevor es darum gehen könne. Im Laufe des Oktobers sollen die Gespräche fortgeführt werden. Dass sie dann schon zum Abschluss kommen, glaubt er allerdings nicht. Auch wenn es eine grundsätzliche Einigkeit gebe, müssten die konkreten Verträge erst noch ausgearbeitet und juristisch geprüft werden.

    Letztlich hängt alles an der Besetzung der Stellen

    Wie lange es dauert, bis nach einem Abschluss dann tatsächlich die Lücken im Dienstplan gefüllt sind, kann auch der Vorstand der Kreiskliniken, Dr. Volker Rehbein, noch nicht sagen. In Krumbach habe es zwischen einem halben und einem Dreivierteljahr gedauert. Aber da das dortige Modell als Vorbild für Günzburg dienen soll, hofft er auf eine schnellere Lösung. Letztlich hänge alles davon ab, wann Personal für die geplanten anderthalb neuen Stellen gefunden ist. Ein halbes Jahr könne das schon dauern. Da es sich um tarifliche Stellen handele, könne er aber keine Zusatzangebote machen, um die Kreisklinik von anderen Arbeitgebern abzuheben. Rehbein ist jedenfalls froh, dass es jetzt ein erstes Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung gegeben hat, deren Bedürfnis erkennbar gewesen sei, „die Misere“ zu verbessern.

    Auch das Rote Kreuz freut sich, dass Bewegung in die Angelegenheit kommt. Denn für den Rettungsdienst ist die Situation ebenfalls mehr als unbefriedigend. Für Rettungsdienstleister Alexander Faith ist es wichtig, dass bei den Gesprächen auch geklärt wird, wie die Alarmierungssicherheit in der Klinik gewährleistet wird. Denn durch den dort verbauten Stahlbeton komme es immer wieder vor, dass die Funkmeldeempfänger nicht funktionierten. Fest stehe, dass das Einsatzfahrzeug auch weiter an der Rettungswache an der Parkstraße vorgehalten werde, denn dort ist das Personal des Rettungsdienstes stationiert. Der Weg zum Patienten werde sich um ein bis zwei Minuten verlängern, wenn der Notarzt nicht mehr in der Wache ist, sondern an der Klinik abgeholt werden muss.

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