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Günzburg/Niederraunau: Wie geht es nach der Corona-Pause für die Handballer im Kreis Günzburg weiter?

Günzburg/Niederraunau

Wie geht es nach der Corona-Pause für die Handballer im Kreis Günzburg weiter?

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    Der Günzburger Abteilungsleiter Torsten Zofka hofft, dass zumindest die Günzburger Männer bald wieder spielen können.
    Der Günzburger Abteilungsleiter Torsten Zofka hofft, dass zumindest die Günzburger Männer bald wieder spielen können. Foto: Ernst Mayer

    Die Freude war groß bei den Handballern, als sie im Oktober nach einem halben Jahr wieder in Ligaspielen gegeneinander antreten durften. Nur: Lange hielt die Freude nicht. Nach weniger als einem Monat sorgte das Coronavirus für die nächste lange Zwangspause. In Bayern soll der Spielbetrieb bis Ende das Jahres ruhen. Jetzt machen auch die Handballer des VfL Günzburg und des TSV Niederraunau überlegen jetzt, wie die Saison weitergehen könnte.

    Der Bayerische Handballverband (BHV) reagiert mit der Entscheidung auf die Entscheidung der Bundesregierung, Amateursport im November komplett zu untersagen. So sollen die steigenden Corona-Fallzahlen wieder in den Griff bekommen werden. Für den BHV ist aber klar: Ohne ausreichende Vorbereitung wäre ein Spielbetrieb im Dezember nicht verantwortbar. Dennoch sei es weiterhin das Ziel, ab Januar, den Spielbetrieb 20/21 wieder aufzunehmen – wenn es die Infektionslage zulässt.

    VfL Günzburg: Im Dezember zumindest wieder Training in der Halle?

    Es ist eine Argumentation, die Torsten Zofka, Abteilungsleiter beim VfL Günzburg, nachvollziehen kann. „Man kann nicht von null auf 100 ohne Training in den Spielbetrieb starten“, sagt er. Begeistert ist er dennoch nicht. Gerade im Jugendbereich könne es passieren, dass der ein oder andere Nachwuchsspieler nach der Pause nicht mehr zum Training komme. Auch für die vielen ehrenamtlichen Trainer im Verein sei die Situation schwierig. „Die wollen ja Resultate sehen. Sie haben sich mit ihren Teams lange vorbereitet und durften nun nicht einmal richtig anfangen.“ Das drücke auf die Motivation, sagt Zofka.

    Sport in der Pause: So haben die Verbände entschieden

    Fußball Der Bayerische Fußballverband hat seine Vereine ebenfalls vorzeitig in die Winterpause geschickt, da im Dezember ohnehin kaum mehr Spiele möglich gewesen wären. Der Verband dringt aber darauf, Trainingsbetrieb noch im November vor allem im Jugendbereich wieder zu erlauben, um Kindern das Sporttreiben im Freien zu ermöglichen.

    Eishockey Beim Bayerischen Eishockeyverband setzt man darauf, gleich am ersten Dezemberwochenende wieder zu spielen und so die Saison unter regulären Bedingungen fortzusetzen.

    Tischtennis In Bayern ist der Spielbetrieb bis Ende des Jahres ausgesetzt, danach soll es mit einer Einfachrunde weitergehen. Unklar ist noch, wie es mit den Ligen auf Bundesebene weitergeht.

    Schießen Die Schützen hatten ihre Saison noch gar nicht richtig begonnen und setzen nun ebenfalls bis Ende des Jahres aus. Wie es mit den Rundenwettkämpfen danach weitergeht, ist noch offen. Training allein oder zu zweit ist am Schießstand erlaubt.

    Volleyball Der Bayerische Volleyballverband hat sich vorerst nur für eine Pause bis Ende der gesetzlichen Frist (30. November) entschieden.

    Tennis Ausgefallene Termine der Winterrunde sollen laut Bayerischem Tennisverband im kommenden Jahr neu angesetzt werden. Die Hallen bleiben offen, sofern dort nur zu zweit oder mit Personen aus einem Haushalt gespielt wird.

    Deshalb hofft der VfL-Spartenchef, dass die Teams im Dezember zumindest fürs Training wieder in die Hallen dürfen. Für die Fortführung der Saison kann sich Zofka eine Verkürzung der Spielzeit vorstellen, etwa auf eine Halbsaison, wie sie etwa im Tischtennis bereits beschlossen wurde. So könne man auf etwaige weitere Spielausfälle besser reagieren.

    TSV Niederraunau: Abteilungsleiter ist gegen eine Einfachrunde im Handball

    Diesem Vorschlag kann Bernd Maisch wenig abgewinnen. Der Abteilungsleiter des TSV Niederraunau schlägt stattdessen vor, die Saison so weit wie möglich zu Ende zu spielen und Auf- und Abstieg auszusetzen. „Eine einfache Runde würde das Ergebnis verfälschen“, sagt Maisch. Der Raunauer stimmt auch nicht uneingeschränkt mit der bisherigen Vorgehensweise des Verbands überein. Dass der BHV den Spielbetrieb bereits vor Verkündung des Teil-Lockdowns stoppte und so zwei potenzielle Spieltage ungenutzt verstrichen, kann Maisch nur bedingt verstehen. „Da wurde den offiziellen Entscheidungen der Regierung zuvorgekommen. Ich hätte versucht, es zu machen, solange es noch ging.“ Andererseits, schränkt Maisch ein, habe der Verband auch eine Verantwortung gegenüber seinen Mitgliedern, die man als Vereinsvertreter womöglich nicht immer sehe. Dass es nun erst im Januar weitergehen soll, sei auch angesichts des Trainingsverbots nachvollziehbar.

    Bernd Maisch, Handball-Spartenchef in Niederraunau, plädiert dafür, die Saison so lange wie möglich weiterzuspielen.
    Bernd Maisch, Handball-Spartenchef in Niederraunau, plädiert dafür, die Saison so lange wie möglich weiterzuspielen. Foto: Ernst Mayer

    Früher wieder trainieren könnten die Männer des VfL Günzburg. Der Deutsche Handballbund (DHB) will in einer Videokonferenz mit den Vereinen in der kommenden Woche beraten, wie es nach der selbst verordneten Pause ab 16. November mit der 3. Liga weitergeht. In einem Schreiben an die Vereine heißt es: Grundsätzlich unterstütze man die Auffassung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Drittligisten im Bereich „Profisport“ verortet. Allerdings habe man von den Regierungen und Behörden der einzelnen Länder noch keine eindeutigen Einschätzungen bekommen. Ziel des DHB ist es, zumindest der Trainingsbetrieb baldmöglichst weiterlaufen zu lassen.

    VfL Günzburg kann sich umfangreiche Corona-Schutzmaßnahmen nicht leisten

    Darauf hofft man auch beim VfL Günzburg. In Sachen Spielbetrieb gibt sich Abteilungsleiter Zofka noch zurückhaltend. Denn die Bedingungen für eine Wiederaufnahme könnten es in sich haben. Im Handball sind in 1. und 2. Bundesliga regelmäßige Tests für alle Spieler, Betreuer und Trainer vorgeschrieben. Eine Vorgabe, die in der 3. Liga so gut wie kein Verein erfüllen könnte. „Wenn wir davon ausgehen, dass ein Test etwa 100 Euro kostet, dann wären wir bei wöchentlichen Tests über die gesamte 3. Liga bei mehreren Millionen. Das können weder Vereine noch der Verband bezahlen.“

    Und auch beim Thema Geisterspiele ist Zofka skeptisch. „Bei manchen Vereinen, in denen das Interesse nicht so groß ist, fällt das weniger ins Gewicht. Aber in Günzburg sind die Zuschauererlöse ein wesentlicher Teil der Einnahmen.“ Eins ist aber klar: Es wird ohne Einschränkungen nicht gehen.

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