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Gülle im Schutzgebiet: Zweites Standbein für Wasserversorgung?

Gülle im Schutzgebiet

Zweites Standbein für Wasserversorgung?

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    Unweit des Wasserhauses bei Nattenhausen war Gülle ausgebracht worden. Die Gemeinde Breitenthal denkt nun über ein zweites Standbein bei der Wasserversorgung nach, um für Notfälle gerüstet zu sein.
    Unweit des Wasserhauses bei Nattenhausen war Gülle ausgebracht worden. Die Gemeinde Breitenthal denkt nun über ein zweites Standbein bei der Wasserversorgung nach, um für Notfälle gerüstet zu sein. Foto: Foto: Peter Bauer

    Breitenthal „Ohne Befund“ war das Wasser in

    Vorsorglich sollte das Trinkwasser weiter abgekocht werden, sagte die Bürgermeisterin. Derzeit wird das Wasser auf Anordnung des Gesundheitsamtes zweimal in der Woche auf eine mögliche Verkeimung hin untersucht. Bis zu 50 Tagen betrage die Fließzeit des Grundwassers vom äußersten Rand der engeren Schutzzone 2 bis zur Fassung. Man geht davon aus, dass in dieser Zeit Keime und Krankheitserreger absterben. Solange wird das Wasser weiterhin in kurzen Abständen untersucht.

    Ausgleichszahlungen für Grundstücke

    Bürgermeisterin Wohlhöfler wies darauf hin, dass es sich bei dem Vorkommnis „schon um einen Straftatsbestand“ handele. Ferner erklärte sie, dass die Landwirte jährliche Ausgleichszahlungen für ihre Grundstücke im Wasserschutzgebiet erhielten. Diese betragen jährlich für Ackerland 102,26 Euro und für Grünland 89,48 Euro pro Hektar. Der Grundstückbesitzer und zugleich Mitglied des Gemeinderats erklärte in der Sitzung, dass nicht er selbst, sondern ein Helfer von ihm die Gülle ausgebracht habe. Er habe seinen Helfer angewiesen, auf seiner gesamten Grünlandfläche Gülle auszufahren. Der Helfer habe dann aus Unwissenheit auch auf dem besagten Grundstück im Wasserschutzgebiet fünf Kubikmeter Gülle ausgebracht. „Das geschah nicht vorsätzlich oder mutwillig“, betonte der Landwirt. Er entschuldigte sich in der Sitzung bei der Bürgermeisterin für die Unannehmlichkeiten, die ihr entstanden seien. „Ich trage die Kosten für die Wasserproben“, fügte er hinzu.

    Gemeinderat Walter Thoma bezeichnete das Trinkwasser als „unser höchstes Gut“, deshalb dürften solche Fehler nicht passieren. Er frage sich, so Thoma weiter, ob es sich allgemein bei der Gülleausbringung noch um Düngung oder eher um Entsorgung handle. Gemeinderat Alois Zanker dagegen bezeichnete die Gülle als wertvollen Dünger, der gezielt eingesetzt werde. Einig war sich der Gemeinderat darin, dass die Bevölkerung mehr Information zum Wasserschutz und zur Düngung erhalten sollte.

    Angesprochen wurde in der Sitzung auch der seit rund drei Jahren stark angestiegene Nitratgehalt im Trinkwasser (von 7 aus 27 Milligramm pro Liter). Der Grenzwert liegt bei 50 mg/l. Wohlhöfler verwies auf eine Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes, wonach auch Witterungsverhältnisse, nämlich der Wechsel von Trocken- und Nassperioden dafür verantwortlich sein könnten. Ein Notwasserverbund mit einer anderen Gemeinde kam ins Gespräch. Vor Jahren habe sich so ein Vorhaben mit der Gemeinde Deisenhausen zerschlagen. Nun wohl man erneut über einen solchen Verbund oder aber eine zusätzliche Wasserversorgung nachdenken, sagte Gabriele Wohlhöfler.

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