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"Gewaltiger Aderlass für Burgau"

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"Gewaltiger Aderlass für Burgau"

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    Das Werk der Firma Petra-Electric im Burgauer Stadtteil Unterknöringen schließt zum 31. August 2011. Archivfoto: Bernhard Weizenegger
    Das Werk der Firma Petra-Electric im Burgauer Stadtteil Unterknöringen schließt zum 31. August 2011. Archivfoto: Bernhard Weizenegger

    Das Werk möchte, wie berichtet, seine Fertigung im Burgauer Stadtteil Unterknöringen zum 31. August 2011 schließen - 95 Mitarbeiter würden dadurch ihre Arbeit verlieren. "Das ist ein gewaltiger Aderlass für Burgau", stellte Wengert klar. Er habe auch die Geschäftsleitung zu dem Gespräch eingeladen, aber eine Absage erhalten.

    "Geheimniskrämerei"

    Eine gewisse Verärgerung über das Verhalten des Unternehmens ist bei Gewerkschaft und Betriebsrat deutlich zu spüren. "Diese Geheimniskrämerei schürt Misstrauen", brachte es Gewerkschaftssekretär Günter Frey auf den Punkt. "Wenn es bittere Tatsachen gibt, muss man diese auch sagen", erklärte Wengert. Es wäre vonseiten des Unternehmens nur fair, Klarheit zu schaffen und die Mitarbeiter mit einzubinden.

    Aufgeben wollen Gewerkschaft und Betriebsrat aber noch nicht. "Wir werden versuchen, dass ein Teil der Fertigung gerettet werden kann", sagte Betriebsratsvorsitzender Raimund Wesely. Der derzeitige Stand sieht allerdings so aus, dass alle 95 Mitarbeiter in der Fertigung ihren Job verlieren; 65 Beschäftigte werden innerhalb des Landkreises mit dem Unternehmen umziehen. Doch Gewerkschaftssekretär Frey befürchtet, dass auch deren Zukunft nicht sicher ist: "Das bereitet mir Kopfzerbrechen." Die Produktion soll ins Ausland verlagert werden, der Vertrieb und die Entwicklung in der Region bleiben. "Das kann nicht lange gut gehen, wenn es nicht verzahnt ist", glaubt Frey.

    Großer Beitrag

    Wie Wesely berichtete, hätten die Beschäftigten in den vergangenen Jahren bereits einen großen Beitrag zur Sanierung des Unternehmens geleistet. "Wir hatten seit zehn Jahren keine Lohnerhöhung mehr", nannte er als Beispiel. Nach dem Gespräch waren sich die beiden Landtagsabgeordneten, Gewerkschaft und Betriebsrat trotzdem sicher: "Es gibt Chancen, die noch nicht ausgelotet sind."

    Gestern fand das erste Treffen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung nach Bekanntgabe der Werksschließung statt. Auf Nachfrage beschrieb Betriebsrat Wesely die Stimmung während des Gesprächs als "sehr vernünftig und recht passabel". Allerdings verlief das Treffen ohne konkrete Ergebnisse. Laut Wesely versicherte die Geschäftsleitung, dass in diesem Jahr keine Kündigungen ausgesprochen werden. Allerdings werde damit wohl Anfang nächsten Jahres begonnen. Ein neuer Standort für die verbleibenden 65 Mitarbeiter ist nach Information von Wesely noch nicht gefunden.

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