Das Krumbacher Kulturleben steht und nährt sich grundlegend aus der Pflege vergangener Jahre und der Förderung durch Persönlichkeiten, die herausragende Leistungen vollbrachten. In dieser Reihe fleißiger und das Kulturleben prägender kreativ Wirkender steht auch Max Welcker. Max Welcker, der erfolgreiche Heimatkomponist, Pädagoge und Lehrer, Dirigent und Organist. Vor 60 Jahren starb er.
Max Welcker, der am 4. Dezember 1878 in Augsburg geboren wurde, leistete in den 75 Jahren seines Lebens (er verstarb am 30. Juni in seiner Geburtsstadt) Unvergessenes als Lehrer, Komponist und Dirigent. Bereits 1901 ließ er sich bei der Augsburger Liedertafel einschreiben, der er bis 1943 angehörte. Wegen seiner großen Verdienste wurde Welcker zu deren Ehrenmitglied ernannt.
Nach Zerstörung seiner Augsburger Wohnung kam er nach Krumbach. Seit 1944 führte er beim Gesangverein „Liederkranz“ den Taktstock; auch hier wurde Welcker bald als fleißiger Heimatkomponist und erfolgreicher Förderer des musikalischen und geselligen Lebens geschätzt, der in unermüdlichem Wirken und mit viel musikalischem und pädagogischem Können Liederkranz und Kirchenchor zu glänzenden Höhepunkten führte. Messen und Choräle, Liedsätze – auch die Festhymne zur Einweihung des Volksschulgebäudes oder das Kindergartenlied (1952) tragen Max Welckers Namen. Ebenso das „Krumbacher Heimatlied“, Messen, Lieder für gemischten Chor und Männerstimmen.
Mit vielen Liedschöpfungen hat Max Welcker Volkstumspflege im besten Sinne betrieben. Das erfuhren nicht nur diejenigen, die bei ihm in die Schule gingen und nicht nur die Sänger, die ihn persönlich kannten, sondern alle, die sich heute noch Max Welckers in Noten gesetztem musikalischem Empfinden zuwenden.
Als Krönung seines musikalischen Schaffens führte Welcker im Mai 1954 mit dem „Liederkranz“ das romantische Werk Robert Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt“ auf, um dann nach einer 50-jährigen Tätigkeit für das Lied den Taktstock aus der Hand zu legen. Am gleichen Abend ernannten ihn die Krumbacher Sänger in Würdigung seiner Verdienste um den Verein zum Ehrenchormeister.
Der Geehrte konnte damals mit dem Bewusstsein vom Pult treten, in den Jahren, in denen er den Gesangverein leitete und ausbaute, seinem Schaffen als Komponist, Organist und Lehrer einen Abschluss gegeben zu haben, der einen Höhepunkt in der Serie seiner vielen Erfolge bildete. Nur wenige Wochen nach seiner „Ruhestandesversetzung“ starb Rektor Welcker in einem Augsburger Krankenhaus. Unter großer Anteilnahme wurde er im Augsburger Westfriedhof beigesetzt. (k)