Ziemetshausen Reges Treiben an der Vesperbilder Straße: Der Verein für Gartenbau und Landespflege hatte zu einer Pflanzaktion mit Obstbäumen als Hochstämme und am Spalier eingeladen. Eine Streuobstwiese als Überbleibsel des Baugebiets Hohenstaufenring wurde von der Marktgemeinde gepachtet und soll nunmehr Generationen von Menschen erfreuen.
Gartenbau-Kreisvorsitzender Hans Joas erklärte den Nutzen und die vielfältigen Aufgaben von Bäumen und Wäldern für Mensch und Natur. Im vergangenen Jahr gedachte der Landesverband für Gartenbau und Landespflege mit seinen Mitgliedsvereinen dem Apfelpfarrer Korbinian Aigner, der 125 Jahre alt geworden wäre. Aigner fand im Konzentrationslager während des Zweiten Weltkriegs Mittel und Wege, sich mit dem Obstbau zu beschäftigen und züchtete eine neue Sorte, die als Korbiniansapfel in Bayern beliebt wurde.
Einen dieser Bäume erhielt der hiesige Gartenbauverein vom Landesverband und pflanzte ihn nun zwischen weiteren Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen in der Streuobstwiese. Eine Gedenktafel erinnert an den Züchter, den Apfelpfarrer Aigner, der im Übrigen auch ein Freund der Jugend war. So bat Joas die Schulkinder, fortan immer gut auf den Baum aufzupassen.
Während Mitglieder des Gartenbauvereins unter Assistenz von Kreisfachberater Josef Stocker die zwölf Hochstämme mit Jonathan, Boskop, Riesenkirsche, Birnenquitte und eben dem Korbiniansapfel pflanzten, waren die Kinder der Schulgarten-AG mit dem Bepflanzen des Spaliers neben Straße und Fußweg nach Maria Vesperbild beschäftigt. Neben Kletterrosen wurden Obstsorten gesetzt. Bürgermeister Anton Birle, der den Schulgarten dank des Einsatzes von Schulkindern und Gartenbauverein als das Herz der Schule bezeichnet, freut sich über die Lehrfunktion der neuen Streuobstwiese. Vereinsvorsitzender Josef Schalk lud im Anschluss an die Pflanzaktion die fleißigen großen und kleinen Helfer zum Pizza-Essen ein. (vop)