Wieder ist im Landkreis Günzburg ein Millionenschaden durch einen Brand in einem landwirtschaftlichen Gebäude entstanden. Diesmal traf es keinen Stall, wie schon zwei Mal zuvor in diesem Jahr, sondern eine Maschinenhalle in Neuburgs Ortsteil Edelstetten.
Die Besitzer der Halle bemerkten am Donnerstag um etwa vier Uhr morgens den Geruch von Rauch. Davon alarmiert, suchten sie nach der Ursache und entdeckten, dass in der südöstlichen Ecke ihres Grundstücks die Maschinenhalle brannte. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, denn schon zehn Minuten, nachdem die Besitzer den Notruf abgesetzt hatten, stand das gesamte Gebäude in Flammen. Mehr als 200 Einsatzkräfte rückten an, neben Feuerwehrleuten auch Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks sowie mehrere Polizeistreifen.
Trotz des Großaufgebots konnte das Gebäude nicht gerettet werden, es brannte vollkommen aus. In der Halle, etwa 20 auf 50 Meter groß, befanden sich mehrere landwirtschaftliche Maschinen, darunter ein Mähdrescher und eine Zugmaschine. Daneben lagerten dort landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Stroh, Getreide und Hackschnitzel. Wie Kreisbrandrat Robert Spiller sagte, stand in dem Gebäude außerdem ein Blockheizkraftwerk, auf dem Dach war eine Fotovoltaikanlage installiert. „Der Motor des Blockheizkraftwerks ist ausgebrannt, die Fotovoltaikmodule wurden ebenfalls zerstört“, sagte Spiller. Laut Auskunft der Polizei beträgt der Sachschaden etwa eine Million Euro. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Die Feuerwehr konnte verhindern, dass das Feuer auf andere Gebäude übergriff. Gleichzeitig mussten die Einsatzkräfte auch von der Natur Schaden abwenden, wie Spiller erklärte: „Das Löschwasser floss in den nahe gelegenen Haselbach. Wir konnten nicht ausschließen, dass sich Öl aus den zerstörten Landwirtschaftsmaschinen ins Löschwasser gemischt hat. Darum haben wir zur Sicherheit Ölsperren errichtet.“
In der Nacht waren insgesamt 13 Feuerwehren im Einsatz: Edelstetten, Thannhausen, Langenhaslach, Attenhausen, Neuburg, Oberrohr, Hagenried, Krumbach, Behlingen und Ried, Bayersried-Ursberg-Premach, Billenhausen, Münsterhausen und Kemnat . Ferner waren das THW Krumbach und die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung Günzburg vor Ort.
Noch bis etwa 11.30 Uhr am Donnerstag waren mehrere Wehren mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, die Feuerwehr Edelstetten hielt noch bis in die Abendstunden des gestrigen Tages die Stellung. Wie Kreisbrandinspektor Wolfgang Härtl sagte, sind diese Nachlöscharbeiten unverzichtbar: „Das Stroh oder die Hackschnitzel brennen nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Inneren, wo das Wasser nicht eindringt. Darum müssen wir sämtliche brennbare Materialien aus dem Gebäude entfernen und auf offener Fläche verteilen, um alle Brandherde zu löschen.“ Würde man das nicht tun, müsste die Feuerwehr binnen einiger Stunden wieder ausrücken, da sich zwangsläufig ein neuer Brand ausbreiten würde.
Bereits rund vier Jahre zuvor, im Oktober 2014, hatte es an derselben Stelle gebrannt. Damals wurde bei einem Feuer eine Scheune mit einem Getreidespeicher beschädigt. Der Schaden belief sich auf rund 300000 Euro. Wie Kreisbrandrat Spiller sagte, konnte damals ein Teil des Gebäudes gerettet werden. Dieser Rest diente als Grundlage für die neue Maschinenhalle, die nun abgebrannt ist.
Die Brandursache steht derzeit noch nicht fest. Die Kriminalpolizei Memmingen hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Ein Sachverständiger wird nach einem Auslöser suchen. Nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft wird womöglich in den kommenden Tagen ein Gutachter hinzugezogen.
Erst am Adventssonntag, 16. Dezember, war ein Viehstall in Leipheim niedergebrant (wir berichteten). Dort war Sachschaden von einer Million Euro entstanden. Vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hieß es gestern, die Ursache sei nach wie vor unklar. Ein technischer Defekt könne nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen dauern an. (mit pwehr) \u0009"Kommentar