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Feier: Ein Pfarrer mit Leib und Seele

Feier

Ein Pfarrer mit Leib und Seele

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    Ebershausen wuchs ihm ans Herz: Pfarrer Friedrich Schropp (rechts als Primiziant), der sich mit Leib und Seele für seine Mitmenschen einsetzte. Morgen findet für ihn in Thannhausen ein festlicher Gottesdienst statt.
    Ebershausen wuchs ihm ans Herz: Pfarrer Friedrich Schropp (rechts als Primiziant), der sich mit Leib und Seele für seine Mitmenschen einsetzte. Morgen findet für ihn in Thannhausen ein festlicher Gottesdienst statt. Foto: Foto: Privat

    Thannhausen/Ebershausen Eine besonderes Ereignis, das entsprechend gefeiert wird: Geistlicher Rat Friedrich Schropp ist seit 60 Jahren Pfarrer. Am 6. Mai 1951 wurde der ältere Bruder von Altbürgermeister Johannes Schropp in Dillingen zum Priester geweiht. Am Freitag, 6. Mai, wird um 18 Uhr in der Stadtpfarrkirche in

    Friedrich Wilhelm Schropp wurde 1926 als Sohn einer Lehrerfamilie in Memmingen geboren. Schon in der Kindheit stand für den Jubilar fest, dass er einmal Priester werden möchte. Eifrig versah er damals schon seinen Dienst als Ministrant. Leider blieben ihm jedoch während des Dritten Reiches die Hitlerjugend, Reichsarbeitsdienst und Militärzeit nicht erspart. Nach seinem Wehrdienst 1944/1945 als Flakhelfer geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Danach blieb er seiner Berufung treu und studierte in Dillingen und München Philosophie und katholische Theologie.

    Seinen Dienst als Priester begann er als Kaplan am 10. Juli 1951 in St. Canisius in Augsburg, es folgte die Kaplanstelle in St. Lorenz in Kempten. Seine erste eigene Pfarrerstelle erhielt Schropp 1956: Er bekleidete von nun an das Amt des Pfarrers in Ebershausen mit den Filialen Seifertshofen und Waltenberg, weiterhin auch das des Pfarrers von Nattenhausen.

    Die Gemeinde wuchs ihm ans Herz

    Damals plante er seinen Aufenthalt in Ebershausen nur als Zwischenstation, um danach in einer Stadt eine eventuell neu errichtete Pfarrgemeinde zu übernehmen. Im Laufe der Jahre fühlte er sich jedoch so zu Hause, dass ihm ein Weggehen schwergefallen wäre. Anlässlich seiner 25-jährigen Amtszeit in Ebershausen sagte er: „ Ich bin mit Euch so verwachsen, müsste ich weggehen, würde ich vor Heimweh sterben.“ Später kam für den Jubilar auch noch die Stelle des Pfarrers von Zaiertshofen hinzu.

    Schropp setzte sich in seinen Pfarreien für die Mitmenschen mit Leib und Seele ein, es gab in diesen Gemeinden keine Familie, die den Geistlichen nicht schon einmal um Rat gefragt oder ihm ein Anliegen vorgebracht hatte. Viele Jahre stand ihm damals seine Mutter als Haushälterin zur Seite. Sein Vater, der auch Kirchenmusiker war, starb 1953 in Memmingen beim Spiel der Orgel. In all den Jahren in Ebershausen hat Schropp viele bauliche Akzente gesetzt: Renovierung der Ulrichskirche in Seifertshofen, in Ebershausen wurde die St. Martinskirche erneuert, eine neue Orgel und Geläut beschafft, ein Kindergarten aufgebaut oder die Pfarrkirche in Nattenhausen restauriert.

    210 Taufen und 88 Hochzeiten

    Erst als 70-jähriger gab Schropp seinen aktiven Dienst auf und arbeitete nach 1996 als Pfarrer im Ruhestand in der Pfarreiengemeinschaft Krumbach St. Michael-Niederraunau und Ebershausen mit, wobei seine seelsorgliche Arbeit im Schwerpunkt in Ebershausen lag. Seit 1996 ist der Geistliche Ehrenbürger der Gemeinde Ebershausen. Seit 1969 hat er 210 Taufen abgehalten, seit 1970 88 Hochzeiten und seit 1956 insgesamt 348 Beerdigungen.

    Als er 2006 aus gesundheitlichen Gründen seine Wohnung im Pfarrhof in Ebershausen verlassen musste, würdigte die Pfarrgemeinde nochmals sein 50-jähriges Wirken mit einer Messe und einem Fest. Seitdem lebt Pfarrer Schropp im Stadlerstift in Thannhausen, vor allem, um in der Nähe seines Bruders und dessen Familie zu sein. (zg)

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