Wer freut sich nicht, wenn er ein Schnäppchen oder Sonderangebot ergattert? Freiwillig bezahlt kaum einer mehr. Vielleicht, wenn er weiß, dass er mit dem Mehrpreis Menschen unterstützen kann, deren Lohn für harte Arbeit kaum zum Überleben reicht. Ein vom Verein „Solidarität eine Welt Krumbach“ organisierter Vortrag im Evangelischen Gemeindehaus in Krumbach gab den Besuchern Einblick in die Arbeit des fairen Handels, speziell über Pekerti, das erste Fairhandel-Unternehmen in Indonesien.
Im Rahmen der „Fairen Woche“ begrüßte Vorsitzender Günther Deubler die Indonesierin Nur Aenah Ahmad in evangelischen Gemeindehaus. Sie ist in Bekasi, einer Stadt südöstlich der indonesischen Hauptstadt Jakarta, daheim und arbeitet seit 2003 als Vertreterin von Pekerti.
45 Prozent ihrer Landsleute müssten mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen
Ihr Aufgabengebiet liege vor allem in der Weiterbildung der Produzenten und der Frauenförderung, übersetzte Walter König ihre Worte ins Deutsche. Der Rentner hat sich vor Ort über die Arbeits- und Lebensbedingungen indonesischer Handwerker informiert. Er versucht, den Kontakt zwischen ihnen und Weltläden herzustellen und den fairen Handel bekannt zu machen. Obwohl das indonesische Wirtschaftswachstum ungebrochen ist, sei das Vermögen in ihrer südostasiatischen Heimat ungleich verteilt, informierte Nur Aenah Ahmad.
45 Prozent ihrer Landsleute müssten mit weniger als zwei Dollar pro Tag auskommen. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, helfe Pekerti, das Einkommen von Kleinbauern sowie von anderen benachteiligten Bevölkerungsschichten durch die Produktion und den Verkauf von fair gehandeltem Kunsthandwerk aufzubessern sowie auf dem heimischen und internationalen Markt abzusetzen.