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Energie: Nahwärme statt Ölheizung

Energie

Nahwärme statt Ölheizung

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    Anfangs, so erinnert sich Bürgermeister Karl Weiß, seien seine Gemeinderäte skeptisch gewesen. Ein Energiekonzept für Waltenhausen – was sollte das bringen? Der Gemeindechef aber ließ nicht locker, verwies auf die weitgehend ungenutzte Wärme der örtlichen Biogasanlage und darauf, dass im nahegelegenen Wohngebiet aus den 70er-Jahren bald neue Heizungen fällig würden. Das Argument überzeugte: Im Frühsommer vergab

    Rund 20 000 Euro kostet das auf ein Jahr angelegte Projekt, zu 70 Prozent gefördert durch das Bayerische Wirtschaftsministerium, heißt es in der Pressemitteilung von Renergie Allgäu. Im Juni waren in allen 300 Waltenhausener Haushalten Fragebögen verteilt worden. Während das Interesse in den abseitig gelegenen Weilern eher gering scheint, machte jeder dritte Hausbesitzer im Kernort genaue Angaben zu seinem Gebäude, zum Energiebedarf und zur Stromerzeugung. „Die meisten stehen dem Konzept sehr aufgeschlossen gegenüber“, freut sich Projektleiter Thomas Brutscher von Renergie Allgäu über die Rückmeldungen.

    Der Energiefachmann hat inzwischen alle Daten ausgewertet und kartografisch aufgearbeitet. So lässt sich auf einen Blick erkennen, wo in Waltenhausen wie viel Energie erzeugt und verbraucht wird, wo Einsparmöglichkeiten liegen, wo weitere erneuerbare Quellen erschlossen und Strom und Wärme effizienter genutzt werden könnten.

    Genau darum geht es: „Wir geben der Gemeinde ein Planungsinstrument an die Hand, um die Energiewende mit den Bürgern vor Ort zu gestalten“, so Brutscher. Neben Einsparmaßnahmen und Energieeffizienz geht es ganz wesentlich darum, die selbst erzeugte Energie auch selbst zu verbrauchen. „Regionale Wertschöpfung“ heißt das im Fachjargon. Gemeinde und Bürger sollen von ihrem eigenen Konzept profitieren.

    „Renergie Allgäu setzt auf Bürgerinitiative“, heißt es weiter in der Pressemitteilung von Renergie Allgäu. Alle Maßnahmen und Ideen würden von einem Energieteam begleitet, dem neben den Fachleuten des Vereins bisher Bürgermeister Weiß, Biogasanlagenbesitzer Alois Rampp, Zimmerermeister Manfred Stiegeler, Bauingenieur Hansjürgen Kolb, Fassadenbauer Gebhard Gaiser und Verwaltungsangestellter Stefan Hiller angehören.

    Bürgermeister Weiß, die treibende Kraft vor Ort, weiß von einigen weiteren Interessenten, die sich bei der Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 17. September, 20 Uhr im Bürgerheim Waltenhausen dem Energieteam anschließen wollen.

    An diesem Abend stellt Thomas Brutscher die Ergebnisse der Bestandsaufnahme vor und nennt auch schon erste mögliche Maßnahmen wie Gebäude-Sanierung, Aufbau eines Nahwärmenetzes, Heizungspumpenaustausch oder PV-Eigenstromnutzung. Zu jeder Idee gibt es eine genaue Wirtschaftlichkeitsberechnung, die Kosten und Nutzen nachvollziehbar gegenüber stellt. Diese Möglichkeiten sollen dann im Energieteam diskutiert werden, ehe ab Herbst mit der Umsetzung begonnen wird. (zg)

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