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Ellzee nutzt seine Trumpfkarten

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Ellzee nutzt seine Trumpfkarten

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    Ellzees Bürgermeister Karl Schlosser vor dem neuen Sportplatz der Spielvereinigung. Das frühere Müllgelände wurde umfassend renaturiert.
    Ellzees Bürgermeister Karl Schlosser vor dem neuen Sportplatz der Spielvereinigung. Das frühere Müllgelände wurde umfassend renaturiert.

    Die Schwerpunkte in der Gemeinde sind auf die drei wichtigsten Ortsteile verteilt. Da ist Ellzee mit seinem großen Gewerbebereich und dem Sport; Stoffenried setzt auf den Tourismus mit Heimatstube und das Christian-Frank-Schullandheim und Hausen bietet einige moderne Bauernhöfe mit Zukunft sowie das einzige Wirtshaus in der Dorfgemeinschaft.

    Beiderseits der B 16

    Gehen wir der Reihe nach. In Ellzee hat sich beiderseits der B 16 gewerblich einiges verändert. Am Nordostrand entwickelt sich ein Gewerbegebiet mit derzeit zwei Firmen und einer drei Hektar großen freien Fläche, die für Neuansiedlungen parat liegt. Weiter im Osten nördlich der Straße zum Bahnhof befindet sich das Industriegebiet Grünfeld. Die Firma Eberle fertigt dort Metallbauteile für verschiedene Firmen, Aqua-Roc Wasser-Zisternen und die Krumbacher Spedition lagert in ihrer Halle Lebensmittel. Mit Abstand wichtigster Arbeitgeber ist die Firma Borgers (früher Aksys/Faist), in der 200 der insgesamt 250 in Ellzee beschäftigten gewerblichen Arbeitnehmer tätig sind. Bürgermeister Schlosser: "Die Insolvenz von Aksys hat uns große Sorgen bereitet. Wir sind heilfroh, dass es weiter geht." Wen wundert's, dass er die gewerbliche Entwicklung nicht groß forciert. Vielmehr: "Wir wollen die derzeit geordnete Entwicklung erhalten."

    Das gilt auch für den Wohnungsbau. In Ellzee entstanden in den letzten Jahren westlich der B 16 zahlreiche Einfamilienhäuser. Gut angenommen sind ebenso die Baugebiete in Stoffenried und Hausen. Ein Dutzend freie Plätze, auf die drei Ortsteile verteilt, hat die Gemeinde in ihrem Besitz und gibt sie "zu einem vernünftigen Preis" ab, wie Schlosser sagt. Als weitere Vorteile für Bauinteressenten nennt er neben der guten Verkehrslage den günstigen Wasser- und Abwasserpreis, der bei 45 beziehungsweise 92 Cent pro Kubikmeter liegt und damit zu den Niedrigsten im Landkreis zählt. Das Wasser in Ellzee kommt von der Kammelgruppe, an der auch Behlingen, Ried und Langenhaslach beteiligt sind. Stoffenried und Hausen werden über die Wiesenbachgruppe versorgt. Das Abwasser der Gesamtgemeinde fließt direkt zum Klärwerk der Günztalgruppe in Kötz. Schlosser: "Mit dieser Infrastruktur sind wir auch in Zukunft gut gerüstet."

    Nicht ganz gilt dies für den modernst ausgestatteten Kindergarten in Ellzee. Sorge macht dem Ortschef die sinkende Kinderzahl, die sich in absehbarer Zeit kaum verbessern werde. Dagegen ist bei den schulpflichtigen Kindern alles klar. Die Grundschüler fahren aus der gesamten Gemeinde nach Waldstetten und die Hauptschüler nach Ichenhausen. Kirchlich betreut werden die Ellzeer und Hausener seit vier Jahren vom indischen Pater Georg, der in

    "Ein großer Vorteil"

    Bewährt hat sich für Karl Schlosser und seine Vorgänger Franz Wallisch sowie Josef Hoser die Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Ichenhausen, zu der neben Ellzee noch Waldstetten gehört. Schlosser: "Das ist für uns ein großer Vorteil. Ichenhausen ist erheblich größer und kann sich damit eine gute Verwaltung einschließlich Bauamt leisten. Uns kommen diese Möglichkeiten zugute, auch wenn wir anteilig nach dem Einwohnerschlüssel mitzahlen." Stolz ist der Bürgermeister über den gut funktionierenden privaten Dorfladen im Rathaus, zu dem wöchentlich ein dreimaliger Fleischverkauf kommt. "Unsere Investition von 35000 Euro für den Laden hat sich gelohnt", ist sich Schlosser sicher. Zufrieden ist er auch mit dem aktiven Vereinsleben und dem großen Zusammenhalt unter den drei Ortsteilen. "Bei uns wird gemeinsam beraten, die Termine abgestimmt und dann miteinander gefeiert." Bestes Beispiel: Das Stoffenrieder Weiherfest.

    Trotzdem bleibt noch einiges zu tun. Der Bürgermeister zählt auf: In Ellzee ist es die Vollendung des neuen Sportplatzes auf dem Areal einer ehemaligen Mülldeponie zusammen mit den Fußballern sowie die Neugestaltung des Friedhofs. In Stoffenried die Dorferneuerung mit Straßen- und Bachausbau und in Hausen die künftige Nutzung der alten Schule. Karl Schlosser: "Mit unserer niedrigen Pro-Kopf-Verschuldung kommen wir damit finanziell sicher klar."

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