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Edelstetten: Lebensraum für die Mopsfledermaus wird in Edelstetten geschützt

Edelstetten

Lebensraum für die Mopsfledermaus wird in Edelstetten geschützt

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    So sieht die Mopsfledermaus aus.
    So sieht die Mopsfledermaus aus. Foto: H.-J. Fünfstück/www.5erls-naturfotos.de

    Vom 22. bis 28. Juni findet in Bayern wieder die Woche des Waldes statt. Normalerweise finden in diesem Zeitraum Veranstaltungen und Waldführungen für alle am Wald Interessierten zu Wissenswertem über den Lebensraum Wald statt. Doch in Zeiten der Corona-Krise können auch beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten keine Veranstaltungen stattfinden. Stattdessen geht es diese Woche in einer Artikelserie in unserer Zeitung um das Thema „Biodiversität im Wald“. Heute berichtet Tobias Vorwieger, der Leiter des Forstreviers Krumbach.

    Gefährdete Mopsfledermaus lebt auch in Edelstetten im Landkreis Günzburg

    Den Mopshund kennt wohl jeder – die typisch platte Nase ist sein Erkennungsmerkmal. Nicht verwandt, aber im Aussehen ähnlich, präsentiert sich unsere Fledermaus des Jahres 2020/2021: die Mopsfledermaus. Sie gilt als eine der stark gefährdeten Arten in Deutschland. Umso erfreulicher ist es, dass im Jahr 2018 gerade bei uns im Landkreis Günzburg ein Vorkommen dieser Fledermaus entdeckt wurde.

    Im Rahmen des Vertragsnaturschutzprogramms Wald rückte dieses Vorkommen heuer wieder in den Fokus. Bei einer gemeinsamen Begehung im Edelstetter Wald von Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach (AELF) und Hubert Wagner, dem Betriebsleiter der Fürstlich Esterhazy’schen Domänenverwaltung Edelstetten, wurden für die Fledermaus interessante Bäume sowie Tothölzer für einen Zeitraum von mindestens zwölf Jahren unter Schutz gestellt.

    Ökologisch wertvolle Elemente sollen in Günzburger Wäldern erhalten bleiben

    Die Mopsfledermaus ist besonders stark an den Wald gebunden. Dort macht sie vor allem im Bereich der Baumkronen und entlang von Waldrändern Jagd auf Beute, die zumeist aus Kleinschmetterlingen besteht. Auch ihre Quartiere und Wochenstuben befinden sich im Wald. Daher legten die Beteiligten bei ihrem Termin besonderes Augenmerk auf Strukturen an den Bäumen, die Spalten aufwiesen. „Rücken- und Bauchkontakt zur Umgebung ist ihr darin besonders wichtig“ erläutert Josef Schmid vom Landratsamt und freut sich über den nächsten Baum, der mit einer weiteren Nummer markiert wird.

    Hubert Wagner ist begeistert und erzählt, dass er seinen Wald so nochmals aus einem anderen Blickwinkel kennenlernt: „Hat man erst mal seinen Blick auf die gesuchten Merkmale geschärft, so entdeckt man eine Vielzahl geeigneter Bäume.“ Abstehende Rinden, Gabelungen und Stammrisse werden gesucht. Aber auch Höhlenbäume oder Bäume mit hohem Totholzanteil in den Baumkronen sind interessant. Diese dienen nicht ausschließlich der Fledermaus, sondern einer Vielzahl weiterer Waldbewohner wie Vögel, Käfer oder Insekten als Lebensraum.

    Daher betont Eva-Maria Birkholz, Abteilungsleiterin am AELF, dass solche Strukturen „einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im Wald liefern“. Tobias Vorwieger, Revierleiter des Forstreviers Krumbach, appelliert an die Waldbesitzer, genau diese ökologisch wertvollen Elemente im Wald zu erhalten. „So wird der eigene Wald noch vielfältiger und bedeutender.“

    Lesen Sie auch die anderen Beiträge zu unserer Natur-Serie:

    Wie der Wald im Landkreis sein Gesicht verändert

    Warum der Donauauwald für den Artenschutz so wichtig ist

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