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Niederraunau: Die Firma Anlagenbau Faist aus Niederraunau ist verkauft

Niederraunau

Die Firma Anlagenbau Faist aus Niederraunau ist verkauft

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    Die Firma Faist in Niederraunau wurde 1904 zur Herstellung von Bauprodukten gegründet. Heute ist das Unternehmen Systemlieferant für Anlagenbau und Automobilindustrie.
    Die Firma Faist in Niederraunau wurde 1904 zur Herstellung von Bauprodukten gegründet. Heute ist das Unternehmen Systemlieferant für Anlagenbau und Automobilindustrie. Foto: Peter Bauer

    Es ist eine Nachricht, die so schon seit längerer Zeit im Raum schwebte, nun ist es offiziell: Die Krumbacher Firma Faist Anlagenbau ist verkauft. Das teilte das Unternehmen am Donnerstagnachmittag mit.

    Mit Wirkung zum Dienstag, 15. Dezember, übernimmt die Paguasca Holding AG in Zug/ Schweiz die gesamte Faist Anlagenbau Gruppe mit Hauptsitz in Krumbach und ihre Tochtergesellschaften, heißt es in der Mitteilung.

    Faist Anlagenbau hat Standorte in Krumbach und Bremen

    Die Faist Anlagenbau Gruppe hat sich als Experte für industriellen Schallschutz weltweit einen hervorragenden Ruf erworben. Das Unternehmen ist in zwei Bereichen tätig. „Power Systems“ rüstet Kraftwerke und deren Komponenten mit Schallschutztechnik aus. Zu den strategischen Geschäftsfeldern von Faist gehören „Air Intake Systems“ (Ansaugstrecke) das heißt, die geräuschemissionsarme Zuführung von konditionierter Ansaugluft für die Gasturbinen sowie deren schalltechnische Einhausungen.

    Das Geschäftsfeld „Acoustic Systems“ liefert industrielle Schallschutzsysteme, akustische Mess- und Prüfräume sowie aeroakustische Windkanäle für verschiedenste Industriezweige. Alle Systemlösungen werden maßgeblich an den Standorten Krumbach und Bremen projektiert, gebaut und weltweit installiert. Elemente der Systeme und spezifische Funktionen können durch die ausländischen Tochtergesellschaften geliefert, beziehungsweise erbracht werden.

    Das Unternehmen arbeitet in einem Marktumfeld, das aktuell gekennzeichnet ist durch die Automotive- und die Luftfahrt-Krise sowie durch Handelskriege in wichtigen Zielbranchen und Regionen.

    Firma Faist in Krumbach verkauft: Die Käufer kommen aus der Schweiz

    Die Eigentümerfamilie um Michael Faist hat sich nun zur Veräußerung des Unternehmens entschieden. Die Familie ist seit nahezu 120 Jahren in Faist Anlagenbau Krumbach unternehmerisch tätig und Michael Faist zieht sich nun nach vielen Jahren als Unternehmer aus persönlichen Gründen zurück – mit dem Ziel, der Faist Anlagenbau Gruppe das weitere Wachstum zu ermöglichen und die Standorte sowie die Arbeitsplätze zu sichern, heißt es in der Mitteilung. Michael Faist: „Wir freuen uns, mit der Paguasca Holding AG einen Käufer gefunden zu haben, der die erfolgreiche Weiterentwicklung der FAIST Anlagenbau Gruppe zum Ziel hat.“ Die Parteien hätten vereinbart, über den Kaufpreis Stillschweigen zu bewahren.

    Die schweizer Firma Paguasca Holding AG vereinigt unter ihrem Dach eine Gruppe von Unternehmen im Sektor der Energietechnik. Daniel Guggenheim, Group CEO der Paguasca Holding AG begründet den Kauf wie folgt: „Faist ist ein hoch spezialisierter, marktführender Industrieausrüster mit hervorragender Reputation und der Kompetenz, auch komplexe Projekte weltweit zu realisieren. Wir sind überzeugt, dass wir Synergien zwischen der Faist Gruppe und den im Portfolio befindlichen Unternehmen nutzen können.“

    Faist in Krumbach und Bremen: 165 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

    Aufgrund der anspruchsvollen Situation habe sich die Notwendigkeit eines Arbeitsplatzabbaus vorwiegend am Stammsitz in Krumbach ergeben. Geschäftsführer Roger Schmidt dazu: „Bedauerlicherweise hatten wir keine andere Wahl. An den deutschen Standorten Krumbach und Bremen werden 165 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Wir werden die Personalanpassung so fair wie möglich durchführen und haben bereits Gespräche mit den Sozialpartnern aufgenommen und mit dem Betriebsrat einen Sozialplan und Interessensausgleich geschlossen.“ Für die Geschäftsentwicklung sehen die beiden Geschäftsführer Wilfried Thies und Roger Schmidt beste Zukunftsaussichten: „Mit dem Beitrag der Paguasca Holding AG kann die strategische Neuausrichtung sowie die Erschließung neuer Märkte zielgerichtet vorangetrieben werden. Der Bedarf an anspruchsvollen Schallschutzlösungen ist weltweit vorhanden. Wir haben die Kompetenz und Kapazitäten, die entsprechenden Anlagen zu bauen und vor Ort zu installieren.“ (pm)

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