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Deisenhausen: Probleme mit dem Brandschutz im Gollmitzerhaus

Deisenhausen

Probleme mit dem Brandschutz im Gollmitzerhaus

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    Im vergangenen Jahr gab der Sportverein Deisenhausen sein Vereinsheim an der Günz zugunsten des Hochwasserschutzes auf. Wegen fehlendem Brandschutz im Gollmitzerhaus müssen sich nun weitere Vereine Gedanken um ihre Bleibe machen. Lange diskutierte der Gemeinderat in seiner Sitzung über Lösungen.

    Bürgermeister Norbert Weiß erläuterte einleitend das Problem der Nutzung des Gollmitzerhauses. Im Erdgeschoss befinden sich Büro- und Verwaltungsräume, der erste Stock dient dem Musikverein als Übungs- und Vereinsheim und im zweiten Stock gastiert der Schützenverein. Die geltende Baugenehmigung aus dem Jahre 1985 sieht zwar die Nutzung von Ober- und Dachgeschoss als Vereinsheim und öffentliche Gaststätte vor, doch genügt das Gebäude inzwischen nicht mehr den heute geltenden Brandschutzanforderungen. Das Landratsamt habe deshalb mit Schreiben vom 26. Juli die Nutzung der beiden Geschosse eingeschränkt und die zulässige Personenzahl für öffentliche Veranstaltungen sowie für die Nutzung als Vereinsheim oder Probelokal auf 25 Personen begrenzt. In einem Gespräch mit dem Bauamt des Landratsamtes konnte Bürgermeister Weiß erreichen, dass bis zu 100 Personen zugelassen werden, wenn unverzüglich ein behelfsmäßiger zweiter Rettungsweg aus dem ersten Obergeschoss geschaffen wird.

    Unabhängig davon bleibt jedoch die Nutzung des Schützenheims im Dachgeschoss wegen des fehlenden zweiten baulichen Rettungsweges begrenzt. Um die Nutzung des Gollmitzerhauses auf lange Sicht sicherzustellen muss jedoch, führte Weiß weiter aus, gemäß der Stellungnahme des Landratsamtes ein Brandschutzkonzept erstellt werden.

    Vorab sei aber bereits ersichtlich, erklärte Weiß, dass neben einigen baulichen Änderungen ein fest installierter Rettungsweg unumgänglich sein wird. Dafür erwartet er Baukosten von mindestens 50000 bis 70000 Euro.

    Um den Vereinsbetrieb bis zu einer endgültigen Lösung im herkömmlichen Umfang aufrechtzuerhalten, schlug Bürgermeister Weiß vor, in Form eines Gerüstbautreppensystems ein Fluchtprovisorium für ca. 4000 Euro zu schaffen. Bürgermeister Weiß stellte sich vor, dass sich die Kosten Gemeinde und Musikverein teilen.

    Alle Kosten sollen auf den Tisch

    Dafür gab es jedoch vom in der Sitzung anwesenden Vereinsvorstand Michael Probst eine Absage. Seine Vorstandschaft, die über eine Kostenbeteiligung bereits diskutiert habe, möchte vor einer finanziellen Zusage für das Provisorium zuerst alle Kosten auf dem Tisch haben, auch die für die endgültige Lösung. Gleichzeitig bezweifelte Probst, dass der Verein die Hälfte der Baukosten für die endgültige Lösung, also runde 35000 Euro, schultern könne. Weiterhin habe der Musikverein generell Bedenken, ob ihm auch in Zukunft ausreichend ehrenamtliche Helfer zur Verfügung stehen, um einen Wirtsbetrieb zum Beispiel bei Generalversammlungen anderer Vereine aufrechterhalten zu können. Um dem Musikverein Zeit zum Überdenken der neuen Situation zu geben und den Normalbetrieb aufrechtzuerhalten, schlugen einige Gemeinderäte vor, dass die Gemeinde das Provisorium ohne Vereinsbeteiligung erstellt. Dafür fand sich aber genauso wie für die Teilung der Kosten keine Mehrheit.

    Mit sechs zu fünf Stimmen kam man überein, eine bauliche Maßnahme jeglicher Art so lange zurückzustellen, bis sich der Musikverein selbst über seine Zukunft im Gollmitzerhaus schlüssig geworden ist.

    Denn es gibt noch die Alternative: Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen könnten in das nahe gelegene alte Schulgebäude, in dem der Vereinsring Räume und einen Gast-stättenraum unterhält, verlegt werden. Unberührt davon bleibt, dass Musikverein und Schützenverein Proben und Vereinstreffen mit weniger als 25 Personen auch künftig im Gollmitzerhaus abhalten dürfen.

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