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"Da hab ich eine Gänsehaut bekommen"

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"Da hab ich eine Gänsehaut bekommen"

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    "Da hab ich eine Gänsehaut bekommen"
    "Da hab ich eine Gänsehaut bekommen"

    Seit ihrer Geburt ist die 20-Jährige gehörlos, ihrem sportlichen Erfolg stand dies jedoch keinesfalls im Wege. Aus dem kleinen Ebershauser Ortsteil Waltenberg machte sie sich kürzlich mit ihren Mannschaftskameradinnen von der Gehörlosen-Nationalmannschaft auf in die bulgarische Hauptstadt Sofia und kehrte als Weltmeisterin zurück.

    Normalerweise spielt Anja Schorer am liebsten auf dem Großfeld, aber als sie von Nationaltrainer Rolf Lischer für die Weltmeisterschaft im Futsal (ähnlich dem Hallenfußball) nominiert wurde, war sie sofort bereit. Und es wurde zweifellos der Höhepunkt im fußballerischen Leben der

    Auf Lieblingsposition eingesetzt

    Eingesetzt wurde die torgefährliche Stürmerin stets auf ihrer Lieblingsposition im Sturm ("Ich kenne sonst nichts anderes"). Sie gehörte von Anfang an zur Stammformation und ist jeglichen Erwartungen gerecht geworden.

    Aufmerksam auf Anja Schorer ist man beim Deutschen Gehörlosensportverband schon vor einigen Jahren geworden. Dank ihrem Bruder Christian, der auch im Gehörlosen-Nationalteam spielt, hatte der Name "Schorer" einen gewissen Bekanntheitsgrad bei den Verantwortlichen. Schon 2002 war Anja Schorer zur EM eingeladen. Für die damals 14-jährige Schülerin war das aber noch ein Stück zu hoch und auch letztes Jahr musste sie die EM in Moskau aus beruflichen Gründen sausen lassen.

    Dass sie ihren 20. Geburtstag in Sofia feiern darf, erfuhr Anja Schorer eine Woche vor der Weltmeisterschaft. Nach dem Lehrgangswochenende in Karlsruhe war Trainer Rolf Lischer mit ihrer Leistung hochzufrieden und nominierte sie für das anstehende Event. Mit den vielen positiven Erfahrungen, die sie in Bulgarien sammeln durfte, hat wohl zu diesem Zeitpunkt auch Anja Schorer noch nicht gerechnet. Zusätzlich zum Erfolg mit der gesamten Mannschaft wurde sie zur "fairsten Spielerin" des Turniers gekürt. Da stellt sich vor allem die Frage, was ihr an den Tagen der WM am Besten gefallen hat: "Ich habe bei der WM sehr viele neue Leute kennengelernt. Die Mannschaft harmonierte sehr gut. Außerdem war es immer sehr lustig und der Zusammenhalt war sehr groß. Die Spiele waren sehr aufregend und spannend."

    Einziges Hindernis für Anja Schorer war die Verletzung am Schienbein, mit der sie während der Weltmeisterschaft zu kämpfen hatte. Doch das hat sie in Kauf genommen, immerhin hat die frischgebackene Weltmeisterin Erinnerungen mit nach Hause gebracht, die ihr wahrscheinlich noch ein Leben lang im Gedächtnis bleiben. "Es ist ein schönes und unbeschreibliches Gefühl. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass wir Weltmeister geworden sind. Als ich mein erstes Tor gegen Schweden schoss, habe ich schon eine Gänsehaut bekommen. Es war auch sehr schön, wie die ganze Mannschaft mitgejubelt hat, die Zuschauer und Spielerinnen auf der Bank", blickt Anja Schorer zurück.

    Noch große Ziele

    Auf dem jüngsten Erfolg will sich die 20-Jährige allerdings nicht ausruhen und richtet ihren Blick bereits wieder in die Zukunft: "Mit meinem Verein, der DJK Breitenthal strebe ich den Klassenerhalt in der Bayernliga an. Außerdem möchte ich nächstes Jahr bei der Großfeld-WM in Griechenland wieder im Aufgebot des Deutschen Gehörlosenteams stehen."

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