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Breitenthal: Stau beim Breitbandausbau

Breitenthal

Stau beim Breitbandausbau

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    Glasfaserkabel für schnelles Internet.
    Glasfaserkabel für schnelles Internet. Foto: Wolfgang Widemann

    Der Aufbau eines hochleistungsfähigen Breitbandnetzes per Glasfaser in der Gemeinde Breitenthal stellt sich offenbar problematisch dar. Die „Krux“ sei, wie Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler in der Gemeinderatssitzung am Montagabend zu bedenken gab, dass ein Breitbandanbieter auf eigene Kosten Teile der Gemeinde auf ein Datenflussniveau bringt, das einem weitergehenden Internetausbau mit staatlicher Förderung entgegensteht.

    Die Richtlinien zur Förderung des Internetausbaus besagen nämlich, dass nur Gebiete gefördert werden, die derzeit mit weniger als 30 Mbit versorgt werden, erklärte Jürgen Schuster von der Firma „corwese“, welche in der ganzen VG sowie der Stadt Krumbach eine Markterkundung hinsichtlich der Breitband-IST-Versorgung durchgeführt hat. Grundsätzlich trifft dies auf das ganze Gemeindegebiet von Breitenthal zu. Im Zuge der Markterkundung muss jedoch auch ermittelt werden, ob Investoren einen eigenen wirtschaftlichen Ausbau in den kommenden drei Jahren planen und zu welchen Bandbreiten dieser führt.

    Und tatsächlich meldete die Firma smartOne an, bis Mitte 2019 auf eigene Kosten die Ortsteile Breitenthal und Nattenhausen größtenteils auf eine Internetgeschwindigkeit von 30 bis 60 Mbit aufzurüsten. Diese Gebiete fallen somit aus dem Förderprogramm heraus, drin bleiben der Ortsteil Oberried mit dem Weihergebiet, der Glaserhof, das Sportheim Breitenthal sowie 20 Häuser im Norden von

    Das eigentliche Problem sei aber nicht das Geld, kristallisierte sich bei der anschließenden Diskussion im Gemeinderat heraus, sondern die entstehenden ungleichen Verhältnisse. So bekämen zum Beispiel die 20 Häuser in Nattenhausen über das staatliche Förderprogramm die Glasfaser-Hausanschlüsse umsonst, während im smartOne-Gebiet nicht unerhebliche Gebühren dafür anfielen. Weiterhin kämen die 20 Häuser in den Genuss einer nach oben hin unbegrenzten Erweiterung des Datenflusses im Gegensatz zu den gedeckelten 60 Mbit im Restgebiet. Für diese Ungleichbehandlung könne man in der Bevölkerung kein Verständnis erwarten, meinten Gemeinderäte - auch wenn nicht der Gemeinderat, sondern die staatlichen Richtlinien dafür verantwortlich seien.

    So wurde dann auch bei der Abstimmung bei Stimmengleichheit der Glasfaserausbau für die Häuser im Norden von Nattenhausen abgelehnt. Das treffe die Hauseigentümer aber nicht so sehr, da dort jetzt bereits Geschwindigkeiten von knapp unter 30 Mbit erreicht würden.

    Zurückgestellt wurde auch der Anschluss des Glaserhofes, der allein rund 140000 Euro gekostet hätte. Der Gemeinderat hofft, dass sich für das Gut Glaserhof im Norden Breitenthals die Möglichkeit eines kostengünstigeren Anschlusses über die Gemeinde Deisenhausen ergebe. Einstimmig fiel der Beschluss, den Ortsteil Oberried mit Weihergebiet und das Vereinsheim mit einem Glasfaserkabel anzubinden. Mit der Ausschreibung dieser Arbeiten wurde ebenfalls die Firma „corwese“ betraut.

    Einig waren sich die Gemeinderäte auch, mit staatlicher Förderung für die Gemeinde Breitenthal einen Masterplan erstellen zu lassen. In diesem wird detailliert aufgezeigt, wie für alle Bürger im Plangebiet eine optimale Breitbandversorgung erreicht werden kann.

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