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Breitenthal: Ein weißblaues „Heimspiel“ für Markus Söder

Breitenthal

Ein weißblaues „Heimspiel“ für Markus Söder

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    Ein besonderer Moment für die Gemeinde Breitenthal: Minister Markus Söder trägt sich im prall gefüllten Festzelt in das Goldene Buch ein. Rechts Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler.
    Ein besonderer Moment für die Gemeinde Breitenthal: Minister Markus Söder trägt sich im prall gefüllten Festzelt in das Goldene Buch ein. Rechts Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler. Foto: Peter Bauer

    Die Sonne scheint langsam hinein zu sinken in diese sanft gewellte Landschaft. Es ist ein warmer Spätsommerabend in Breitenthal. Eine weißblaue Szenerie, die wohl manchen gar an einen Heimatfilm erinnern mag. Gewissermaßen wie gemacht für den Auftritt von Markus Söder und sein Lob auf die Vorzüge des Freistaates. Vor dem Feszelt hält der bayerische Minister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat kurz inne, sucht das entspannte Gespräch mit den Politikern der heimischen CSU. Dann rein ins prall gefüllte Zelt, Blasmusik mit der Formation Stolz und Holz. Söder weiß, dass er an diesem Abend eine Art „Heimspiel“ vor sich hat.

    Söder zeigt eine durchaus bemerkenswerte Selbstironie

    Söder kommt ganz locker auf die Bühne, ohne Krawatte, dunkelblaues Jackett. Die Farbe, auf die die CSU heuer im Bundestagswahlkampf setzt und in der gerade viele Politiker der CSU zu sehen sind.

    Nicht wenige empfinden diesen Wahlkampf bisher als eine Art laues Lüftchen. Der heimische CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein greift dies in seiner Begrüßung auf. „Die strafen wir heute Lügen!“ Mit Markus Söder, einem „Schwungrad“ der CSU. In der Tat ist der CSU-Politiker ja durchaus bekannt für pointierte Formulierungen, bekannt ist auch sein nicht immer einfaches Verhältnis zu Ministerpräsident Horst Seehofer. Doch Söder – das ist auch sein Humor und seine durchaus bemerkenswerte Selbstironie. Das Lob von Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler („Ich bin ein Fan von Markus Söder“) bezeichnet er mit Augenzwinkern und einem hintersinnigen Lächeln als „angemessen“. Und an den CSU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Alfred Sauter gewandt, sagt er, dass Sauter es schaffe, gut mit dem Ministerpräsidenten und mit ihm befreundet zu sein. Das schaffe fast keiner in Bayern.

    Söders Auftritt macht dann die zentrale Wahlkampfbotschaft der CSU plastisch sichtbar. Natürlich ein Bekenntnis zur Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch ihr Name fällt an diesem Abend nur selten. Die CSU setzt bewusst auf ihr eigenes, bayerisches Profil, ihre eigene Botschaft: Bayern finanziell und wirtschaftlich in Bestform, Bayern als Motor für Deutschland. Bayern, das sei, so betont Söder immer wieder, aber auch die Stärke des ländlichen Raumes. In seiner Rolle als Heimatminister gehe es ja nicht um ein „Jodeldiplom“. Sein Herz schlage für den ländlichen Raum, bei der Zukunft Bayerns gelte es immer wieder, an den ländlichen Raum zu denken. Angesichts der tief greifenden, schwierigen Veränderungen in Europa sei er „stolz und dankbar“, in

    Söders Botschaft kommt an diesem Montagabend im Breitenthaler Festzelt an

    Keine Überraschung ist es, dass Söder das Thema Integration und Zuwanderung aufgreift. Er lobt die humanitäre Leistung vieler Bürger insbesondere in den kritischen Jahren 2015/16. Aber er betont auch mit Blick auf die Zuwanderung die Notwendigkeit von Grenzkontrollen und einer „Obergrenze“, alles andere mache keinen Sinn. „Die Hilfe für andere ist wichtig, aber der Schutz der einheimischen Bevölkerung geht immer vor.“ Wenn jemand mit Gewalt drohe, müsse er deutschen Boden verlassen. Jeder, der hier leben wolle, müsse sich „an unsere Werte, Sitten und Gebräuche anpassen und nicht umgekehrt.“

    Der CSU-Kreisvorsitzende Alfred Sauter nennt Söder einen Mann der „klaren Sprache und des nachvollziehbaren Denkens“. Markus Söders Botschaft kommt an diesem Montagabend im Breitenthaler Festzelt an. Stehende Ovationen, dann folgen Bayern- und Deutschlandhymne. Söder trägt sich in das Goldene Buch der Gemeinde Breitenthal ein.

    Und dann warten schon viele auf ihr Selfie mit dem christsozialen Finanz- und Heimatminister. Klick, klick, der Nächste, die Nächste. Söder lächelt geduldig, er gibt sich ganz entspannt nach diesem „Heimspiel“.

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