Es war wohl die emotionalste Jahreshauptversammlung der Vereinsgeschichte: Nach 16 Jahren hat die DJK Breitenthal Walter Thoma als Vorsitzenden verabschiedet. Bei der
Abschied lange vorbereitet
Thoma hatte seinen Abschied lange vorbereitet und im Vorfeld sogar noch einmal verschoben. 16 Jahre lang war er Vorsitzender des Vereins, in dem er sich bereits seit Jahrzehnten als Sportler, als Trainer, und seit seinem 23. Lebensjahr auch als Mitglied im Vorstand eingebracht hatte. Ganz im Zeichen der Verbundenheit zu Thoma standen deshalb auch die Berichte der einzelnen Abteilungen im Verein – von der Vereinsjugend, den Turnern, den Fußballern, den Theaterfreunden und den Modellfliegern gab es nicht nur Dankesworte, sondern auch die ernst gemeinte Einladung an den scheidenden Vorsitzenden, auch künftig beim Training und bei Veranstaltungen mit dabei zu sein.
Im Namen der Jugendleitung, seit zehn Jahren Organisatoren der Party „La Siesta“ mit tausenden Besuchern, überreichte Anja Ott an Walter Thoma ein Fotobuch, das die Geschichte der Veranstaltung zeigt – vom Beginn mit Käfig-Fußballturnier bis zur aktuellen Großveranstaltung, die dieses Jahr am 18. Juni zum zehnten Mal stattfindet.
Für die höchste Auszeichnung, die der DJK-Sportverband bundesweit zu vergeben hat, war eigens Roland Weber vom Diözesanverband Augsburg angereist. Walter Thoma ist nun Träger des Carl-Mosterts-Reliefs, das für Herausragende und langjährige Verdienste um die Ziele und Aufgaben der DJK vom Bundesverband verliehen wird. Die Auszeichnung erinnert an Carl Mosterts (1874 bis 1926), Wegbereiter der katholischen Jugendseelsorge und Jugendverbandsarbeit in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Manchmal reichte nur ein Blick, und alles war geklärt
Ebenfalls ausgezeichnet wurde Walter Thoma an diesem Abend mit der Verbands-Ehrenmedaille des Bayerischen Fußballverbands in Silber. Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler würdigte Walter Thoma in einer kurzen Ansprache und dankte für die „humorvolle und manchmal energische Art“ und würdigte „seine liebenswürdige Hartnäckigkeit“. „Manchmal reichte nur ein Blick, und alles war geklärt.“
Sichtlich bewegt nahm Thoma die Ehrungen entgegen und gab seiner DJK in seiner letzten Ansprache als Vorsitzender Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg. „Ich bin überzeugt, dass der neue Vorstand den Aufgaben eines Großvereins gewachsen ist“, so Thoma. Seinem Nachfolger wünschte er „das nötige Augenmaß, die Toleranz, das richtige Maß an Diplomatie und die Fähigkeit, seine Meinung zu äußern und auch durchzusetzen. Stehende Ovationen und minutenlanger Applaus folgten auf die Abschiedsrede.
Ein emotionaler Wechsel stand auch bei der Theaterabteilung an. Klaus Schlosser verabschiedete sich sichtlich bewegt von der Leitung seiner Theaterspieler. Die Abteilungsleitung bleibt aber in der Familie: Künftig wird sein Sohn Lukas die Führung übernehmen, unterstützt von Philipp Marz, der erst im November seine Premiere auf der Breitenthaler Theaterbühne gefeiert hatte. 1817 Besucher sahen „Lottes lästige Leichen“.
Auf der Bühne stand dabei auch der neue DJK-Vorsitzende Franz Keller. Er erinnerte an seine Bühnenrolle des Butlers, als er nach seiner Wahl für das Vertrauen der DJK-Mitglieder dankte und eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit ankündigte: „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Herausforderungen, die einer positiven Lösung zugeführt werden.“