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Aus Liebe zur Heimat und zur Natur

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Aus Liebe zur Heimat und zur Natur

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    Der ehemalige Landwirt Alois Sailer hat sich ganz der Heimatpflege und schwäbischen Lyrik gewidmet. Foto: Claudia Steinle
    Der ehemalige Landwirt Alois Sailer hat sich ganz der Heimatpflege und schwäbischen Lyrik gewidmet. Foto: Claudia Steinle Foto: Claudia Steinle

    "In meinem Leben gab es zwei wichtige Frauen", erzählte Sailer. Zum einen seine Großmutter, der er viel beim Kochen geholfen hatte. Allerdings blieb nur das Kaffeemachen hängen. Die zweite wichtige weibliche Person war seine Frau. Diese, verkündet der Heimatpfleger und ehemalige Landwirt stolz, habe ihn immer unterstützt. Sie erledigte gerne die Arbeiten auf dem Bauernhof, damit er sich ganz seinen Gedichten widmen und dies auch professionell erlernen konnte. Über sie und ihre Klosterarbeiten ist in einem Buch mehr zu erfahren - in zwei Wochen wird es veröffentlicht.

    Von der nahen Zukunft zurück in die Vergangenheit: Früher sei alles gesegnet worden. Sein Großvater, so Sailer, streute Körner in Form eines Kreuzzeichens auf den Acker, vor er ihn ansäte. Das Brotbacken mit dem später geernteten Getreide, aus welchem eigenhändig Mehl gemacht wurde, war für die Großmutter eine besondere Handlung. Heimatpfleger Sailer war in seiner Jugendzeit als Ministrant tätig. Dementsprechend durfte er den Brotteig mit Weihwasser segnen und ein dreifaches Kreuzzeichen ins Mehl malen. Zum Dank machte ihm seine Großmutter Schmalzzucker und Mehl.

    Sailers Liebe zur Natur ist in fast all seinen Gedichten zu spüren. "Nahrhafter Frühling" und "Frühlingsfest" sind nur ein Teil davon. Um einen Sonnenuntergang in seiner Heimat zu beschreiben, vergleicht er ihn mit wunderschönen Blumen. "Baumgärtle" - ein weiteres Gedicht dieser Reihe - beschreibt einen mit Holderbäumen angelegten Garten. Farbig und prachtvoll muss es sein, wie auf einem Gemälde. Aus seinem Buch "Wallfahrt ond Doaraschlea" berichtete Sailer über die Kirchweih.

    Heitere Anekdoten

    Ein Vater antwortete seinem Sohn auf die Frage, was die Kirchweih eigentlich ist, mit folgendem Satz: "Da frisst man, bis man speit!" Immer wieder erheiterte der gut gelaunte Heimatpfleger seine Besucher mit Anekdoten aus seiner Jugend. Und so beendete er sein Gedicht der Kirchweih mit den Worten "drum dend feira liabe Laid, Kirweih isch a kurze Zeit".

    "Was der Schwabe groß findet, das macht er kleiner", belehrte Sailer. Als Beispiele führt er "Schatzale", "Scheisserle" und "Herbstengele" an, welches zugleich der Titel seines nächsten Werkes ist. "Schwaben sind Perfektionisten", erklärte er. "Sie sind nicht geizig, sie hausen nur! Mehr Äcker müssen später an die nächste Generation übergeben werden als übernommen wurden." Nach außen hin sehe es nur so aus, als ob der Schwabe in die eigene Tasche wirtschaftet. Dies träfe allerdings nur teilweise zu. Tatsächlich wolle er nur seinen Nachkommen so viel wie möglich mit auf den Weg geben.

    Arbeiten, ohne dreckig zu werden, das sei für den Schwaben einfach unerklärlich. Sailer stempelte beispielsweise Beamte und Lehrer als "Sprengengales" ab. Aber "was der Schwabe sagt, denkt er nicht und was er denkt, sagt er nicht".

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