Thannhausen: Was auf der Thannhauser Pumptrack-Anlage alles möglich ist

Nach fünfwöchiger Bauzeit wurde der neue Pumptrack in Thannhausen eröffnet. Die Planung zu diesem Projekt hat deutlich längere Zeit in Anspruch genommen. Rund anderthalb Jahre wurde geplant, es musste ein geeigneter Standort gefunden werden, Fördergelder beantragt und Genehmigungen eingeholt werden. Die Kosten für das Vorzeigeprojekt belaufen sich insgesamt auf 450.000 Euro. Bezuschusst wurde das Projekt durch die sogenannte Leader-Förderung mit 200.000 Euro. Wie kam es eigentlich zu diesem Projekt? 

Bürgermeister Held: "Wir haben in den Schulen, bei Jugendlichen und Kindern Fragebögen verteilt und gefragt, was wünscht ihr euch?" Herausgekommen sei, dass man sich einen Ort wünsche, wo man mit Bikes, Roller usw. gefahrlos fahren kann. So sei das Projekt für einen Pumptrack auf den Weg gebracht worden. 

Was ist ein Pumptrack? Ein Pumptrack ist eine spezielle, künstlich angelegte Mountainbikestrecke. Das Ziel ist es, ohne zu pedalieren unter Ausnutzung des stark welligen Längsprofiles durch koordinierte, "pumpende" Auf- und Abwärtsbewegungen des Körpers Geschwindigkeit aufzubauen. Der Pumptrackfahrer steht dabei auf den Pedalen und sitzt nur kurz zum Starten im Sattel. Neben Mountainbikes und BMX-Rädern können Pumptracks auch mit Laufrädern, Scootern und Skateboards befahren werden. 

Lob gibt es für die unkomplizierte Zusammenarbeit mit Thannhausen

Die Planung und den Bau übernahm die Firma "RadQuartier" aus Rehau. Geschäftsführer Robin Specht blickt voller Stolz auf den Pumptrack in Thannhausen. Er lobte auch die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Stadt und den ganzen Gewerken, die man brauche, um so ein Projekt zu planen und zu bauen. Er berichtet auch, dass in der Bauphase 2500 Tonnen Schotter verbaut und 150 Tonnen Asphalt händisch aufgebracht wurden. Sein Unternehmen hat bundesweit über 100 Projekte verwirklicht und es sind 100 weitere in Planung oder schon im Bau. 

Der Standort für den Pumptrack war schnell gefunden, berichtet Bürgermeister Held, die Wahl fiel auf das Freizeitgelände in der Jahnstraße, ein idealer Ort für so ein Projekt. Zur Eröffnung kamen rund 200 begeisterte Biker und Bikerinnen und rund 2500 Besucherinnen und Besucher. Ein junger Biker sagte: "Ich komme jetzt jeden Tag hier her, es ist so toll." Andere sagten, dass es Zeit wurde, einen Ort wie diesen zu haben, um seine Freizeit zu verbringen. 

Bürgermeister Held, "RadQuartier"-Geschäftsführer Robin Specht und Thannhausens Pfarrer Florian Bach durchschnitten das rote Band und übergaben den Pumptrack seiner Bestimmung. Sofort stürzten sich 100 Kinder und Jugendliche in den Track. Ein wahres Spektakel. Die Begeisterung war allen in den Gesichtern abzulesen. Hunderte Zuschauende standen um den Track und schauten voller Staunen den Fahrerinnen und Fahrern zu.

Da noch Platz übrig war, baute man einen zweiten, weniger schweren Pumptrack für kleinere Kinder und Rollstuhlsportler und -sportlerinnen dazu. Somit kommen alle in den Genuss, diesen tollen Sport auszuüben. Auf Nachfrage, ob man sich auch vorstellen könnte, auf dem Track offizielle Zeitfahrrennen zu veranstalten, sagte Bürgermeister Held, vorstellbar wäre es, allerdings sei der Track für die Öffentlichkeit und für jeden. Hier soll der Breitensport ein Zuhause finden. 

Auf dem Track können bis zu 60 Bikerinnen und Biker gleichzeitig gefahrlos fahren. Zur Eröffnung kamen Lukas Knopf und Pete Henke, zwei Pro-Mountainbiker, die den begeisterten Kids und Teens einige ihrer spektakulären Tricks zeigten und Tipps gaben. Bei einem Meet and Greet wurden mit beiden zahlreiche Bilder gemacht und es konnten Fragen gestellt werden. Beide waren begeistert ob des Zuspruches. 

Welche weitere Anlage in Thannhausen entstehen soll

Das Freizeitgelände erlebt durch den Pumptrack eine deutliche Aufwertung. Was allerdings bei der ganzen Euphorie so ein ganz klein bisschen unterging, war, dass nicht nur der neue Pumptrack gebaut und seiner Bestimmung übergeben, sondern gleich neben dem Pumptrack eine sogenannte Calistenics-Anlage von der Stadt gebaut wurde. Man kennt diese Anlagen aus Ninja Warrior Germany. Bürgermeister Held betont, dass diese Anlage alleine schon eine Eröffnungsfeier wert gewesen wäre. In den nächsten Jahren soll das Freizeitgelände weiter gestaltet und aufgewertet werden, so Bürgermeister Held.