Mehrere Verletzte bei Brand in Asylbewerberunterkunft in Krumbach
In einer Gemeinschaftsunterkunft in Krumbach hat es gebrannt. Mehrere Personen verletzten sich bei ihrer Flucht. Das Motiv der Brandstiftung trifft nicht zu.
In einer Gemeinschaftsunterkunft in Krumbach hat es am Sonntagabend gebrannt. Um 21.10 Uhr hat laut Angaben der Beamten ein Bewohner der Arbeiter- und Asylbewerberunterkunft im Stadtgebiet Krumbach der Polizei über den Notruf einen Brand im Keller des Wohnhauses mitgeteilt. Die daraufhin verständigte Feuerwehr konnte das Feuer im Keller bereits kurz nach ihrem Eintreffen mit wenigen Sprühstößen ablöschen. Das Feuer hatte sich bis dahin nicht weiter ausbreiten können. Es entstand jedoch eine Rauchentwicklung, die sich über das Treppenhaus ausbreitete und so in die Wohnbereiche des eineinhalbgeschossigen Hauses gelangte. Wie Holger Stabik, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf Nachfrage bestätigt, handelte es sich bei dem Gebäude um eine private Unterkunft. "Ein gutes Dutzend" Bewohnerinnen und Bewohner leben dort.
Wegen des Rauchs und der zunächst unklaren Situation brachten sich mehrere Bewohnerinnen und Bewohner auch über die Fenster nach draußen in Sicherheit. Zwei Männer verletzten sich dabei laut Polizeibericht leicht, als sie aus dem ersten Obergeschoss ins Freie kletterten und dann nach unten stürzten. Beide wurden vorsorglich in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Ein dritter Bewohner zog sich beim Verlassen des Hauses ebenfalls eine leichte Verletzung zu. Bei den verletzten Personen handelt es sich um Männer im Alter von 20 bis 31 Jahren. Das Haus ist derzeit wegen des Rauchs nicht bewohnbar, sodass die Stadt Krumbach die Bewohnerinnen und Bewohner vorübergehend anderweitig unterbrachte. Es waren neben der Feuerwehr Krumbach noch die Feuerwehren Deisenhausen, Billenhausen und Niederraunau mit insgesamt rund 70 Einsatzkräften sowie Rettungsdienst, BRK und Fachberater des THW vor Ort.
Kripo Memmingen ermittelt wegen der Brandursache in Krumbach
Die ersten polizeilichen Ermittlungen vor Ort führten die Polizeiinspektion Krumbach und der Kriminaldauerdienst der Kripo Memmingen durch. Eine Brandursache steht bislang noch nicht fest, sodass die weiteren kriminalpolizeilichen Ermittlungen durch das zuständige Fachkommissariat der Kripo Memmingen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen weitergeführt werden. Zur Klärung der Brandursache wird auch ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) München hinzugezogen. Das Feuer selbst verursachte kaum Schaden, jedoch wurde das ganze Haus durch den Rauch in Mitleidenschaft gezogen. Eine Schadenshöhe kann hier erst nach einer Begutachtung beziffert werden. Stabik erklärt, dass sich das Bild vor Ort und somit die Ursachensuche für die Ermittler schwierig gestalte. "Es sind Gegenstände angezündet worden", so der Sprecher. Ob die Sachen mutwillig angezündet wurden oder eine unbeabsichtigte Handlung die Ursache war, steht noch nicht fest. Das Motiv der Brandstiftung treffe in diesem Fall jedoch nicht zu. Eine Brandstiftung liegt laut Strafgesetz nur dann vor, wenn die in den Straftatbeständen aufgeführten Objekte in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört werden. Solche Objekte sind etwa Gebäude, Hütten, Warenlager, Kraftfahrzeuge oder Wälder und Wiesen. Das Haus in Krumbach hat nicht komplett gebrannt. Laut Stabik liegt ein Verdacht der Sachbeschädigung vor, die wiederum zum Feuer geführt haben könnte.
Am Montagnachmittag sieht man dem Haus den Brand von Sonntagabend von außen nicht sofort an. Einige Fenster des Wohnhauses stehen offen, im Hintergrund erkennt man schwarze Wände.
Zeugenhinweise zu dem Brand nimmt die Kriminalpolizei Memmingen telefonisch unter der Rufnummer 08331/1000 entgegen. (AZ, sohu)
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