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Andrij Melnyk: Union bescheinigt ihm große Verdienste

Krieg in der Ukraine

Union bescheinigt abberufenem Botschafter Melnyk große Verdienste

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    Botschafter Andrij Melnyk wurde von der Ukraine aus Berlin abberufen.
    Botschafter Andrij Melnyk wurde von der Ukraine aus Berlin abberufen. Foto: Christophe Gateau, dpa

    Die Union hat dem abberufenen ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk große Verdienste bescheinigt und zu größerer deutscher Unterstützung für das angegriffene Land aufgerufen. „Botschafter Melnyk hat in dieser schwierigen Zeit für sein Volk gekämpft“, sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Roderich Kiesewetter, unserer Redaktion.

    „Botschafter Melnyk hat für sein Land wichtige Verdienste geleistet, so war er stets eine wahrnehmbare Stimme, die bereits im Vorfeld des 24. Februar auf die russische Bedrohung hinwies und seitdem für sein Land um Unterstützung warb“, betonte der CDU-Politiker.

    CDU-Außenexperte zeigt Verständnis für umstrittene Melnyk-Äußerungen

    Kiesewetter verteidigte dabei auch umstrittene frühere Aussagen Melnyks gegenüber der Berliner Politik. „Dass er hier nicht immer den diplomatischen Ton traf, ist angesichts der unfassbaren Kriegsverbrechen und des Leids für das ukrainischen Volk, mehr als verständlich“, betonte der Außenexperte.

    „Die Abberufung von Botschafter Melnyk ist aus meiner Sicht ein normaler Vorgang, zumal der Botschafter außergewöhnlich lange in Deutschland war, fast acht statt normal vier Jahre“, fügte Kieswetter hinzu.

    Botschafter Andrij Melnyk abberufen: Union dringt auf stärkere Waffenhilfe für Ukraine

    Der Unionspolitiker forderte die Bundesregierung auf auch nach Melnyks Abgang die Waffenhilfe für die Ukraine zu verstärken. „Gerade Deutschland sollte aus einer historischen Verantwortung heraus deutlich entschiedener und entschlossener die Ukraine unterstützen“, forderte der Unionspolitiker. „Ansonsten bestätigt sich der Eindruck und das Misstrauen, dass Deutschland die Beziehung zu Russland wichtiger ist“, warnte Kiesewetter. „Botschafter Melnyk hat hier den Finger zurecht in die Wunde gelegt“, sagte der CDU-Abgeordnete aus dem Wahlkreis Aalen–Heidenheim.

    Die historische Verantwortung Deutschlands gegenüber der Ukraine werde vielfach nicht erfasst, sagte der CDU-Politiker. „Deutschland hat im Zweiten Weltkrieg Verbrechen und Leid über das Land gebracht, hierzulande wird jedoch meist über eine besondere Beziehung zu Russland gesprochen“, erklärte der Außenpolitiker. „Gerade deshalb ruft das zögerliche Verhalten Deutschlands für viele Länder ein Misstrauen hervor“, warnte Kiesewetter. „Hier hat ein Reputationsverlust eingesetzt, der nur durch entschlossenes Handeln aufgeholt werden kann“, mahnte er.

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