Ein Foto im Archiv der Gesellschaft für ökologische Forschung stammt aus dem Jahr 1910 und entlarvt die ganze fatale Situation: Fast das gesamte Zugspitzplatt unterhalb von Deutschlands höchstem Berg (2962 Meter) ist damals noch von einem respektablen Gletscher überzogen. Plattachferner hieß er – und er war einst etwa 300 Hektar groß. In den 1820er Jahren hatte der ausgedehnte Ferner seine größte Dimension erreicht. Seitdem geht es aber bergab, immer schneller und schneller. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts spaltete sich das Eisfeld im Zuge des allgemeinen Gletscherrückzugs schließlich in den Südlichen und Nördlichen Schneeferner, wie sie fortan hießen. Der Nördliche ist inzwischen weniger als 15 Hektar klein, der Südliche hat praktisch aufgehört zu existieren, der Östliche ist schon weg. Moränenschutt, Geröll, darunter letzte kaum sichtbare Eisreste: Bald wird der Südliche Schneeferner ganz verschwunden sein. Landkarten müssen neu gezeichnet werden.
Klimawandel