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Vegetation: Unbedingt fernhalten! Die giftigsten Pflanzen der Welt

Vegetation

Unbedingt fernhalten! Die giftigsten Pflanzen der Welt

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    Der Pflanzensaft der Herkulesstaude kann entzündliche Hautreaktionen verursachen.
    Der Pflanzensaft der Herkulesstaude kann entzündliche Hautreaktionen verursachen. Foto: Fabian Matzerath, dpa (Archivbild)

    Die Pflanzenwelt unseres Planeten ist vielfältig, faszinierend und für das ökologische Gleichgewicht unverzichtbar. So schön die Organismen der Vegetation auch sind - mit einigen sollten Menschen nicht in Kontakt kommen.

    Es existieren nämlich zahlreiche giftige Pflanzen, die für Menschen gefährlich sein und schlimmstenfalls sogar das Leben kosten können. In Deutschland, Europa und dem Rest der Welt gibt es Flora und Fauna, die ein potenzielles Risiko darstellen - entweder beim Verzehr oder bereits bei einer Berührung. Wir stellen einige der giftigsten Pflanzen der Welt vor und erklären, warum man sich von ihnen fernhalten sollte.

    Schwarze Tollkirsche: In der Medizin beliebt, jedoch giftig bis tödlich

    Verlockend, zugleich äußerst gefährlich ist die Schwarze Tollkirsche: Ihre Beeren haben bis Oktober Saison, die Sträucher wachsen auch in Deutschland zum Beispiel am Rande von Waldwegen. Zwar schmecken die schwarzen, glänzenden

    Jedoch wird Atropa belladonna, so der Fachbegriff, auch für heilende Zwecke eingesetzt: In der Medizin wird die Schwarze Tollkirsche aufgrund des enthaltenen Alkaloids Atropin dosiert für die Bekämpfung von diversen Leiden verwendet, darunter Koliken im Verdauungstrakt oder in der Augenheilkunde, um Pupillen zu vergrößern.

    Manchinelbaum: "Äpfelchen des Todes" ist giftigste Pflanze der Welt

    Toxisch durch und durch: Die Abstammung des Manchinelbaumes liegt heutigen Erkenntnissen zufolge in Zentralamerika, dem nördlichen Südamerika sowie der Karibik. Im Rahmen der Kolonialisierung von Lateinamerika erlangte dieses Gewächs erstmals breitere Bekanntheit, mittlerweile ist der "Manzanillobaum" (Fachbegriff: Hippomane mancinella) auch in Afrika und anderen Teilen der Welt zu finden. Drei Gesichtspunkte zeigen, wie toxisch und dadurch gefährlich die Pflanzenart aus der Familie der Wolfsmilchgewächse ist:

    • Vertilgt man eine der Früchte, die wie kleine Äpfel aussehen, könnte dies den Tod bedeuten.
    • Wenn man sich bei Regen unter diesen Baum stellt, tritt ein milchiger Saft aus den Blättern, welcher die Haut verätzen kann und darüber hinaus zur Erblindung führen kann.
    • Als Brennholz eignet sich der Manchinelbaum offenbar ebenfalls nicht: Wird es angezündet, werde durch den giftigen Rauch ebenfalls eine Erblindung begünstigt.

    Überlieferungen zufolge wurden Gefangene früher an diese auf spanisch „Manzanilla de la muerte“ genannten Bäume gebunden, um sie zu Tode zu foltern. Auf deutsch übersetzt bedeutet die Bezeichnung „Äpfelchen des Todes“.

    Blauer Eisenhut: Die giftigste Pflanze Europas

    Der blaue Eisenhut ist nicht nur die giftigste Pflanze in Deutschland, sondern auch von ganz Europa. Aconitum napellus gedeiht an vielen Orten: feuchten Wiesen, Gärten sowie in den Bergen. Bei einem Verzehr zeigen sich in schlimmeren Fällen bereits nach wenigen Minuten Vergiftungsanzeichen. Das im blauen Eisenhut enthaltene Pflanzengift Aconitin kann auf zweierlei Weisen in den menschlichen Organismus gelangen: über Schleimhäute im Mund-Nasen-Bereich oder über die Haut. Bei einem Verzehr von Teilen des blauen Eisenhuts kann es zum Herz-Kreislauf-Versagen kommen. Hautausschlag, Schwindel, Übelkeit bis hin zum Ersticken sind einige der Folgen - zwei Gramm genügen angeblich, um für Menschen eine tödliche Gefahr zu erzeugen. Die giftige Pflanze trägt auch den Namen Wolfswurz - weil Jäger früher damit Pfeile präparierten, um Wölfe zu vergiften. Aufzeichnungen belegen, dass die beliebte Zierpflanze Eisenhut bereits in der Antike und bei den Kelten als Mord- und auch Pfeilgift eingesetzt wurde. Umgekehrt kommt sie auch in der Medizin zum Einsatz, um bestimmte Beschwerden zu lindern.

    Paternostererbse: Importierte Beeren enthalten gefährliches Pflanzengift

    Große Vorsicht ist auch bei der auf deutsch Paternostererbse genannten Pflanze geboten. "Abrus precatorius" findet sich mitunter in Trockengestecken, die aus dem Ausland mitgebracht werden. Das Problem: Das Zerkauen der kleinen, rot-schwarzen Beeren kann tödlich enden. Nach dem Verzehr kommt es zunächst zu Vergiftungen mit Erbrechen, Durchfall sowie in der Folge Nierenschäden. Auch Krampfanfälle und Lähmungen sind Auswirkungen, welche die

    Australische Brennnessel: Eine Mischung aus Säure und Elektroschock

    Mit Brennnesseln dürften die meisten von uns in ihrem Leben schon mal in Kontakt geraten sein. Die heimische Variante (Urtica dioica) brennt und hinterlässt ein unangenehmes Gefühl auf der Haut in Form von roten Quaddeln. Noch weniger spaßig ist das australische Exemplar Dendrocnide moroides, auch "Gympie

    Herkulesstaude: Gift für die Haut, gefährlich für die Lunge

    Giftig ist auch die Herkulesstaude, genannt auch Riesenbärenklau. Bei einer Berührung kann das Gift für Menschen großen Schaden anrichten: Die natürliche Hautbarriere wird zerstört, dadurch kann UV-Licht der Sonne ungehindert für Verbrennungen sorgen. Zunächst sei Biologen zufolge zwar nichts zu sehen, doch nach geraumer Zeit treten plötzlich Brandblasen auf.

    Eine weitere Gefahr: Ein längerer Aufenthalt neben den bis zu vier Meter hohen Pflanzen kann Atemnot erzeugen und eine mehrwöchige Bronchitis nach sich ziehen. Erkennen lässt sich der Riesenbärenklau übrigens an gezackten, giftgrünen Blättern sowie behaarten, purpurfarben gefleckten Stängeln.

    Giftige Pflanzen in Deutschland: Worauf man noch achten sollte

    Es gibt weitere Pflanzen, die auch hierzulande zu finden sind und äußerst giftig sind. Auch der Goldregen, der eine gelbe Blütenpracht entwickelt und gerne in Ziergärten Einzug erhält, kann gefährlich werden: Der Strauch trägt in seinen Schoten Früchte, die Ähnlichkeit mit Erbsen und Bohnen haben können. Experten warnen zudem vor Wildkräutern wie Schierling und Hundspetersilie. Was ebenfalls nur angeschaut werden sollte, ist das Maiglöckchen. Gerochen werden darf daran ebenfalls, jedoch nicht gegessen: Aufgrund seiner Optik wird es manchmal mit Bärlauch verwechselt, darf im Gegensatz zu diesem jedoch nicht gekocht oder gegessen werden.

    Giftige Pflanze verschluckt? Wie man reagieren sollte

    Speziell für Kleinkinder können giftige Pflanzen zu einer Gefahr werden, sofern Eltern oder andere Betreuende mal nicht aufmerksam sind: Beim Waldspaziergang oder in einem Garten ist schnell mal unbedarft zu Beeren, Blüten oder Blättern gegriffen und in den Mund gesteckt. Wenn das passiert ist, läuft die Zeit: Wie sollten Aufsichtspersonen reagieren? Besteht der Verdacht, dass es sich um eine giftige Pflanze handelt, sollte nicht gezögert werden, ein Giftinformationszentrum zu kontaktieren. Hier gibt es eine Liste der verschiedenen Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

    Wichtig bei einem solchen Fall: Möglichst alle nicht verschluckten Rückstände der Pflanze schnellstens aus dem Kindermund holen. Kann die verschluckte Pflanze nicht sicher bestimmt werden, ist es sinnvoll, ein Foto zu machen und einen Teil der Pflanze abzubrechen. Beides kann Medizinern später bei der Bestimmung und der möglichen Behandlung eine Hilfe sein.

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