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Erster Schnee in Augsburg 2022: Warum der erste Schnee immer später fällt

Lesetipp

Durch den Klimawandel fällt der erste Schnee in der Region immer später

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    Heute schneit es weniger als noch vor 50 Jahren.
    Heute schneit es weniger als noch vor 50 Jahren. Foto: Klaus Rainer Krieger

    In den Alpen ist er schon gefallen, auf dem Feldberg auch, in unserer Region lässt er (noch) auf sich warten: der erste Schnee. Im Jahr 2021 hat unsere Redaktion am 25. November das erste Mal über Schneefall in Augsburg berichtet. Betrachtet man die Statistiken der vergangenen Jahre, ist das vergleichsweise spät. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) fällt der erste Schnee in

    Grund ist der Klimawandel. Es wird wärmer auf der Erde, die Temperaturen sinken nicht mehr so häufig unter den Gefrierpunkt, es fällt weniger Schnee. Besonders drastisch ist der Rückgang der Schneetage in den Monaten März und April, der Frühling setzt früher ein. Aber auch im November gehen die

    Wann fällt der erste Schnee? Das Datum verschiebt sich immer weiter nach hinten

    Gudrun Mühlbacher leitet das Regionale Klimabüro des Deutschen Wetterdienstes in München. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels in Bayern. "Ein kurzfristiger Trend ist beim Schneefall schwierig auszumachen, denn die jährlichen Schwankungen sind groß – größer zumindest als bei anderen Klima-Indikatoren", sagt Mühlbacher. "Das heißt, es kann sein, dass in einem Jahr die Schneetage überdurchschnittlich hoch sind, im darauffolgenden rekordverdächtig niedrig." Deshalb müsse man sich längere Zeiträume ansehen, um eine Entwicklung der Schneetage auszumachen.

    Laut Deutschem Wetterdienst liegt ein solcher Schneetag dann vor, wenn eine Schneedecke von mindestens einem Zentimeter Dicke den Boden bedeckt. In den 1960er Jahren war das meist schon im November der Fall, spätestens aber Anfang Dezember. Das zeigen die Daten des DWD. Besonders frühes Beispiel: Im Jahr 1972 wurde der erste Schneetag Ende Oktober aufgezeichnet. Ab den 1990er und 2000er Jahren verschiebt sich dieses Datum in den späten Dezember, teilweise sogar bis in den Januar. Besonders späte Wintereinbrüche zeichnete der DWD in Augsburg 1992 und 2007 auf. Die ersten Schneetage fielen in den späten Januar.

    Ähnlich verlief die Entwicklung in den Frühjahrsmonaten. Während in den 60er Jahren der letzte Schnee häufig noch Mitte oder Ende April fiel, liegt dieser Wert in den 2000er Jahren durchschnittlich Mitte März.

    Anzahl der Schneetage nimmt auch in der Region ab

    Grund ist die sinkende Anzahl der Schneetage insgesamt. Zwar waren die Schwankungen von Jahr zu Jahr groß, über die Zeit hinweg zeigt sich aber, dass die Anzahl der Schneetage beständig abnimmt. Waren in den 1960er Jahren noch Jahre mit über 100 Schneetagen in Augsburg möglich, liegen die Spitzenwerte in den 2000ern nur noch bei über 60. Der DWD warnt jedes Jahr aufs Neue vor der Entwicklung. Der Winter 2021/22 war hierzulande der zehnte zu warme Winter in Folge.

    "Klar ist: Die Anzahl der Schneetage ist in der Vergangenheit zurückgegangen und wird auch weiterhin massiv sinken", sagt Mühlbacher. "Das ist ein Trend, der sich überall feststellen lässt, unabhängig von der Region." Durch die starken jährlichen Schwankungen seien entgegen dem größeren Trend aber weiterhin schneereiche Jahre möglich. Doch sie werden unwahrscheinlicher und seltener.

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