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Klima: Kein Ende in Sicht: Tödliche Hitze in Spanien und Portugal

Klima

Kein Ende in Sicht: Tödliche Hitze in Spanien und Portugal

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    Der Strand von Lissabon liegt am kühleren Atlantik. Das Mittelmeer hingegen steuert auf Temperaturen von 30 Grad zu.
    Der Strand von Lissabon liegt am kühleren Atlantik. Das Mittelmeer hingegen steuert auf Temperaturen von 30 Grad zu. Foto: Pedro Fiuza, dpa

    Die iberische Halbinsel wird derzeit von einer Hitzewelle heimgesucht, die ihresgleichen sucht – mit tödlichen Folgen. Die Gesundheitsbehörden in Spanien wie in Portugal melden bereits Hunderte von Hitzetoten. Die portugiesischen Gesundheitsbehörden schätzen, dass zwischen 7. und 18. Juli nahezu 1100 Menschen durch die Hitzewelle starben. Spaniens Behörden gehen in der Zeit vom 10. bis 17. Juli bisher von knapp 700 Hitzetoten aus. Es handle sich oftmals um ältere oder chronisch kranke Menschen, die vermutlich überwiegend an Wassermangel im Körper gestorben seien, hieß es. Im Inland Spaniens, beispielsweise im andalusischen Jaén, sind enorme Temperaturen bis zu 44 Grad vorhergesagt.

    Auf dem Festland toben darum auch wegen der Trockenheit seit Tagen verheerende Buschbrände. Sie vernichteten bisher bereits rund 600 Quadratkilometer an Wald und Vegetation, was etwa der doppelten Fläche von München entspricht.

    In der spanischen Provinz Zamora kamen zwei Menschen in den Flammen um

    Die schlimmsten Brände lodern in der nordostspanischen Provinz Zamora und in den nördlichen Provinzen Lugo und Ourense. Dort kämpft ein Heer von Löschhelfern und Soldaten gegen die Flammenwände, die bereits tausende Menschen in die Flucht trieben. In Zamora kamen zwei Menschen in den Flammen um.

    Im benachbarten Portugal sieht es nicht besser aus: Dort verbrannten in den letzten Hitzetagen bereits annähernd 300 Quadratkilometer Naturfläche – ebenfalls vor allem im Norden des Landes. Drei Menschen starben bisher in Portugal im Zusammenhang mit den Großfeuern: Ein Pilot stürzte mit seinem Löschflugzeug ab. Und ein Rentnerpaar verunglückte mit dem Auto tödlich bei der hektischen Flucht vor den Flammen.

    Mallorca: Längste Hitzeperiode, die je auf der Insel gemessen wurde

    Auch Mallorca ist von der Hitze stark betroffen. Die Mittelmeerinsel macht ihrem Beinamen „Teutonengrill“ in diesen Tagen alle Ehre. Seit Tagen werden Rekordtemperaturen von bis zu 38 Grad auf Mallorca gemessen, die Inselbewohner und Feriengäste gleichermaßen ächzen lassen. Nächste Woche könnte sogar die 40 Grad-Marke geknackt werden. Nach Angaben des spanischen Wetterdienstes handelt es sich jetzt schon um die längste Hitzeperiode, die je auf der Insel registriert worden ist.

    Das Mittelmeer hat in Küstennähe zunehmend Badewannentemperatur. Nach tagelangem Extremwetter mit heißen Tagen und tropischen Nächten steuert das Wasser schon auf 30 Grad zu – deutlich mehr als normalerweise im Juli.

    Urlauber unterschätzen immer wieder die Gefahren der Hitze

    Immer wieder unterschätzen Urlauber die Gefahren der Hitze. So wie jene sieben Wanderer, die gerade in Mallorcas Bergen gerettet werden mussten, weil ihnen auf ihrer Rucksacktour die Kräfte und das Trinkwasser ausgegangen waren. Unter den Geretteten war eine Touristenfamilie mit zwei Kindern.

    „Es ist riskant, bei diesem Wetter mit Kindern ins Gebirge zu gehen“, mahnte die Rettungsleitstelle. Im Hinterland herrscht oft noch größere Hitze als an der Küste. Aber auch in der Ferienhochburg am bekannten Strand Playa de Palma werden derzeit noch 35 Grad im Schatten gemessen. Immerhin wurde Mallorca während der aktuellen Hitzewelle bisher von größeren Waldbränden verschont.

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