Die Menschheitsgeschichte, man könnte sie einteilen in ein davor und danach. Und nein, es geht nicht um Corona, sondern um eine Erfindung. Eine ähnlich bahnbrechende Neuerung wie das Rad oder das Feuer ist wohl der Kühlschrank (und natürlich der dafür nötige elektrische Strom). Wie es in der Vor-Kühlschrank-Zeit um die Konservierung der Lebensmittel stand, das wollten Lea Hüttl und Kerstin Hausmann herausfinden.
„Unsere Idee hat sich daraus ergeben, dass wir im Chemieunterricht ein Referat über säurehaltige Konservierungsstoffe halten mussten. Wir haben daraufhin darüber diskutiert, wie man früher Lebensmittel konserviert hat, da Salz sehr teuer war. So sind wir auf Kräuter gekommen“, sagt Hüttl. „Und da wir schon immer gerne experimentiert haben, war dies das perfekte Thema für uns.“
Haben die Menschen im Mittelalter ihre Lebensmittel mithilfe von Kräutern haltbar gemacht?
Die beiden wollten wissen, wie die Menschen im Mittelalter Lebensmittel haltbar gemacht haben. „Salz war zur damaligen Zeit ein sehr teures und kostbares Gut, und chemische Stoffe gab es zu dieser Zeit noch nicht. Deshalb haben wir uns auf das fokussiert, was zur damaligen Zeit vorhanden war. Nämlich Kräuter“, erzählt die 16-jährige Kerstin Hausmann.
Für ihren Versuchsaufbau haben die beiden Zehntklässlerinnen des Dillinger Sailer-Gymnasiums reinen Alkohol hergestellt, mit dessen Hilfe sie verschiedene Kräuterextrakte destillierten. „Dann haben wir auf Toast Schimmel gezüchtet und Kräuter in verschiedenen Zustandsformen darauf verteilt. In insgesamt zwei Versuchsreihen haben wir die Kräuter getestet und anhand des Oberflächeninhaltes die Schimmelausbreitung ausgewertet.“ Das Ergebnis: Verschiedene Kräuter-Gattungen haben auch unterschiedlich gut den Schimmel abgewehrt.
Einige Kräuter funktionieren besser als andere
Für die beiden seien Kräuter eine neue innovative Möglichkeit, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Denn viele chemische Konservierungsstoffe lösten Allergien oder Unverträglichkeiten aus. „Die Ergebnisse haben uns in gewisser Weise überrascht, da einige Kräuter, von denen wir es nicht gedacht hätten, den Schimmel zurückgehalten haben.“
Wenn der Kühlschrank also einmal ausfällt oder das Toastbrot schon seit zwei Wochen auf den Verzehr wartet, könnten auch verbreitete Küchenkräuter Abhilfe schaffen. Hüttl und Hausmann empfehlen vor allem Kräuter aus der Familie der Lippenblütler wie etwa Oregano, Salbei und Thymian.
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