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Amberg: Wie drei Schwestern aus Amberg die Umwelt schützen

Amberg

Wie drei Schwestern aus Amberg die Umwelt schützen

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    Die Ambergerinnen Miriam, Lowis und Luzia Melder (von links) – hier bei einer Aktion im Frühjahr – machen sich regelmäßig auf den Weg, um Müll aus ihrer unmittelbaren Umgebung zu sammeln. Das kommt auch bei Mitschülern gut an.
    Die Ambergerinnen Miriam, Lowis und Luzia Melder (von links) – hier bei einer Aktion im Frühjahr – machen sich regelmäßig auf den Weg, um Müll aus ihrer unmittelbaren Umgebung zu sammeln. Das kommt auch bei Mitschülern gut an. Foto: Daniela Polzer

    Die Proteste gegen den Klimawandel werden größer und die „Fridays-for-future“-Teilnehmer immer mehr. Drei Mädchen aus Amberg haben sich darüber hinaus überlegt, wie sie direkt in ihrer Umgebung etwas für den Umweltschutz tun können. Ihr erster Schritt war einfach: Müll sammeln. Luzia (acht Jahre), Miriam (zwölf Jahre) und Lowis Melder (13 Jahre) haben damit angefangen, in einem Wald bei

    Als die Schwestern eines Tages mit ihrem Hund spazieren gingen, fiel ihnen der viele Müll am Straßenrand auf. Plastikmüll, der von der Hauptstraße aus auf die Wiesen geweht wurde, aber auch zahlreiche Flaschen und Folien im Bachlauf des Ortes. Daraufhin beschlossen die Mädchen, selbst aktiv zu werden. Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Säcken, Handschuhen und Müllgreifer räumten sie am nahegelegenen Waldrand auf. Den gesammelten Müll luden sie auf ihren Handwagen und brachten ihn zum Wertstoffhof. Der Transport sei relativ leicht gewesen, da der Großteil der gefundenen Abfälle aus Plastik bestand und demnach wenig gewogen habe, erzählt Miriam. Im Wald machten die Schwestern außerdem einen gefährlichen Fund: Ein Kanister mit fünf Litern Altöl, unachtsam in die Natur geworfen. Daneben Ölfilter von einem Auto. Die Ambergerinnen waren entsetzt darüber, was alles auf diese Weise entsorgt wird.

    Dass die Melder-Schwestern aus Amberg Müll sammeln, kommt gut an

    Das war allerdings nicht das erste Mal, dass sich die drei Mädchen für eine saubere Natur einsetzten. Vor zwei Jahren waren sie gemeinsam mit anderen Freiwilligen, darunter einige Flüchtlinge, zum Müllsammeln unterwegs. Damals holte die Gemeinde den Müll ab und entsorgte ihn. Gerade Plastik ist allerdings beim Einsammeln ein großes Problem: Oft liegen die Überreste mehrere Jahre am Boden und werden spröde. Beim Anheben zerbröselt der Großteil und bleibt dann trotzdem liegen.

    „Es wird unterschätzt, wie viele Kinder sich Sorgen machen“, sagt Lowis zum Klimawandel und Umweltschutz. Die drei Mädchen interessieren sich sehr für diese Themen und den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Ihre Eltern Tina und Martin legen großen Wert auf eine hohe Qualität der Produkte und achten außerdem darauf, mit den Lebensmitteln so wenig Plastik wie möglich einzukaufen.

    Marmeladengläser werden mehrfach benutzt und auch sonst werden Verpackungen so weit es geht wiederverwendet. Die achtjährige Luzia sagt etwa, ihr sei es völlig unverständlich, warum Gurken meistens in eine Plastikfolie eingeschweißt sind.

    Auch unter Gleichaltrigen kommt die Aktion gut an. Miriam hat vom gemeinsamen Müllsammeln in der Schule erzählt – und ihre Mitschüler waren begeistert. Viele fragen sich, wie man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann: „Müllsammeln kann jeder“, sagt die Zwölfjährige. Heutzutage kommen Kinder über das Internet leicht an Informationen und können sich so selbst ein Bild machen. Deshalb sollten Eltern auch Kindern mehr zuhören, meint Lowis.

    Die drei Ambergerinnen wollen auf jeden Fall weiter Müllsammeln, selbst wenn sie manche Dinge, die sie finden, eigentlich gar nicht anfassen wollen. Deshalb ist die Greifzange immer bereit – und eine Dusche am Abend Pflicht.

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