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Tropensturm "Maria": Puerto Rico fürchtet Hurrikan "Maria"

Tropensturm "Maria"

Puerto Rico fürchtet Hurrikan "Maria"

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    Hurrikan "Maria" hat auf der Karibikinsel Dominica Verwüstungen angerichtet. Nun zieht der Tropensturm weiter Richtung Puerto Rico.
    Hurrikan "Maria" hat auf der Karibikinsel Dominica Verwüstungen angerichtet. Nun zieht der Tropensturm weiter Richtung Puerto Rico. Foto: NASA/AP (dpa Symbolbild)

    Die Karibikinsel Puerto Rico bereitet sich auf einen der schwersten Wirbelstürme ihrer Geschichte vor. Zu befürchten sind stundenlange Orkanböen, Sturmfluten und sintflutartiger Regen. Gouverneur Ricardo Rosselló rief die Bewohner dazu auf, sich schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen. "Es bleibt noch Zeit, aber die Leute sollten sich beeilen", sagte er dem Sender CNN am späten Dienstagabend (Ortszeit). "Maria" werde der schlimmste Hurrikan sein, der die Insel in ihrer jüngsten Geschichte getroffen habe. 

    Der Sturm der höchsten Kategorie fünf nahm in der Nacht mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde direkt Kurs auf das US-Außengebiet und sollte am Mittwochmorgen (Ortszeit) auf Land treffen. US-Präsident Donald Trump erklärte den Notstand, damit möglichst schnell finanzielle und personelle Hilfen aus den USA eintreffen können. 

    Die Regierung Puerto Ricos richtete 500 Notunterkünfte auf der ganzen Insel ein. Rosselló teilte am frühen Mittwochmorgen auf Twitter mit, dass bislang 10.059 Menschen und 189 Haustiere in den bereitgestellten Unterkünften gezählt worden seien. Der Flughafen der Hauptstadt San Juan sollte geschlossen werden. 

    Hurrikan "Maria": Bewohner müssen damit rechnen, dass Häuser zerstört werden

    In Gefahr sind alle dreieinhalb Millionen Puerto Ricaner. Meteorologen gehen aber davon aus, dass der Osten der Insel am stärksten von "Maria" betroffen sein wird. Bewohner müssen damit rechnen, dass ihre Häuser zerstört werden. Rettungskräfte sind aufgefordert, sich bei Windgeschwindigkeiten von 80 Kilometern pro Stunde selbst in Sicherheit zu bringen.

    "Irma" in Florida: Was macht Sturmfluten so gefährlich?

    Wie entsteht eine Sturmflut? Sturmfluten entwickeln sich, wenn starker Wind über den Ozean fegt und die Wassermassen in Richtung der Küste drückt. So entstehen dort sehr hohe Wasserstände, unabhängig von den Gezeiten und Regenfällen

    Was macht Sturmfluten so gefährlich? Sturmfluten sind tückisch, denn sie beginnen bereits, bevor ein Hurrikan auf Land trifft. Die Wassermassen können dutzende Kilometer ins Landesinnere vordringen und Gebäude und Straßen in kürzester Zeit unter Wasser setzen. Diese Unberechenbarkeit macht es schwer, Menschen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

    Welche Faktoren beeinflussen Sturmfluten? Neben der Windstärke und der Größe des Sturms hängt das Ausmaß einer Sturmflut auch von anderen Faktoren ab. Die US-Wetterbehörde NOAA nennt hier vor allem die Beschaffenheit des Meeresgrunds. Bei flachen Ufern können die Wassermassen bis ins Hinterland vordringen, steil ansteigender Meeresgrund erschwert dies. "Irma" sollte die Westküste Floridas entlangwandern. Dort könnte eine Sturmflut nach Angaben von Meteorologen bis zu elf Kilometer ins Landesinnere vordringen.

    Welchen Effekt hat der Klimawandel? In den kommenden Jahrzehnten könnten Sturmfluten wegen steigender Meeresspiegel und erhöhter Wassertemperaturen stärker ausfallen. Wissenschaftlichen Studien zufolge könnten sie auch weitaus häufiger geschehen.

    Trump bezeichnete "Maria" auf Twitter als "Monster-Hurrikan". Den Puerto Ricanern sprach er seine Unterstützung aus. "Seid vorsichtig, wir sind mit unseren Herzen bei euch - und werden da sein, um zu helfen."

    Der Sturm hat auf seinem Zug durch die Karibik bereits schwere Verwüstungen auf der Insel Dominica und im französischen Überseegebiet Guadeloupe angerichtet. Auf Dominica knickten Bäume um, Häuser wurden beschädigt und Straßen überflutet. "Wir haben alles verloren, was man mit Geld kaufen und ersetzen kann", schrieb Premierminister Roosevelt Skerrit auf Facebook und sprach von "großflächiger Zerstörung". Er fürchte, dass Menschen bei Erdrutschen ernsthaft verletzt oder getötet worden seien. 

    In Guadeloupe sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere würden nach einem Schiffbruch immer noch vermisst, berichteten der Sender Franceinfo und andere französische Medien am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die örtliche Präfektur. 

    Ein Opfer sei am Dienstag von einem umstürzenden Baum erschlagen worden, hieß es. Eine andere Person sei an der Küste gestürzt. Auf Bildern aus Guadeloupe waren zahlreiche umgeknickte Bäume zu sehen. 80.000 Haushalte waren laut Präfektur zunächst ohne Strom. 

    Erst kürzlich war Hurrikan "Irma" durch die Karibik gezogen und hatte unter anderem auf Barbuda sowie im US-Bundesstaat Florida erhebliche Verwüstungen hinterlassen. Mehrere Menschen kamen ums Leben. In vielen Gebieten dauern die Aufräumarbeiten noch an, während sich die Menschen nun für den nächsten Sturm wappnen müssen. dpa

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