Die Union verliert in einer neuen Umfrage weiter an Zustimmung. Im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Kantar für die "Bild am Sonntag" büßen CDU und CSU drei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche ein und erreichen nur noch 24 Prozent.
Damit liegen sie deutlich hinter den Grünen, die 27 Prozent wählen würden (minus 1 zur Vorwoche). Um jeweils zwei Prozentpunkte zulegen können die SPD auf 15 Prozent und die FDP auf 11 Prozent. Unverändert bleiben die Werte von Linkspartei (7 Prozent) und AfD (10 Prozent).
"Die Union verliert erheblich an Zustimmung und wird nur ein Ergebnis von deutlich unter 30 Prozent erreichen. Sie hat keine politischen Konzepte mehr aufzubieten und ihr Spitzenpersonal überzeugt nicht mal sie selbst", sagte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Obwohl auch die Umfragewerte der SPD unter den Erwartungen bleiben, gibt sich der Finanzminister selbstbewusst: "Es ist möglich, das Kanzleramt zu erringen mit einem Wahlergebnis von oberhalb 20 Prozent. Und ich bin sehr zuversichtlich: Der nächste Kanzler wird ein Sozialdemokrat sein."
Sehr viel besser sieht es bei den Grünen aus: Die Partei darf sich nicht nur über einigermaßen stabile Umfragewerte knapp unter der 30-Prozent-Marke freuen. Die Grünen verzeichnen nach der Nominierung von Parteichefin Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin auch weiter zahlreiche Neumitglieder.
"Seit der Nominierung von Annalena Baerbock hatten wir über 3700 Eintritte in die Partei. Wir liegen jetzt bei über 110.000 Mitgliedern", sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner der "Welt am Sonntag". Auch bei den Spenden gibt es einen deutlichen Trend: "Im Superwahljahr 2021 hatten wir auf 700.000 Euro gehofft. Nun sind wir bei zweieinhalb Millionen Euro, darunter sind Großspenden, aber auch sehr viele kleinere Beträge."
Die Partei hat ihren Wahlkampfetat erhöht. "Aktuell planen wir insgesamt mit 12 Millionen Euro. Das ist etwa doppelt so viel wie noch 2017, aber weiterhin deutlich weniger als den beiden großen Parteien zur Verfügung steht", sagte Kellner.
"Wir sind der Hauptgegner von CDU/CSU. Das hat sich auch während der Pandemie nicht geändert", sagte Kellner und bekräftigte: "Wir kämpfen mit der Union um Platz eins."
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