Nadeschda Tolokonnikowa verließ am Montag im sibirischen Krasnojarsk ein Haftkrankenhaus - etwa 4000 Kilometer von Moskau entfernt. Zuvor hatte auch ihre Mitstreiterin Maria Aljochina ein anderes Straflager verlassen.
Tolokonnikowas Mann Pjotr Wersilow veröffentlichte im Kurznachrichtendienst Twitter ein Bild, wie die 24-Jährige schon bei Dunkelheit ins Scheinwerferlicht der Medien trat.
Pussy Riot wieder in Freiheit
Die beiden Frauen waren im vergangenen Jahr nach Kritik an Kremlchef Wladimir Putin zu zwei Jahren Straflager wegen Rowdytums aus religiösem Hass verurteilt worden. Sie kamen nun im Zuge einer Massenamnestie frei. Regulär wäre die Haftzeit Anfang März zu Ende gewesen.
Die Staatsduma hatte am Mittwoch eine Massenamnestie beschlossen, die auch einzelne Gegner Putins betrifft. Politiker und Künstler sowie Menschenrechtler hatten sich weltweit immer wieder für eine Freilassung der Pussy-Riot-Frauen eingesetzt.
Tolokonnikowa und Aljochina waren im vergangenen Jahr nach einem Anti-Putin-Protest in einer Kirche wegen Rowdytums verurteilt worden. Dass die Frauen nun freikommen, werten Beobachter als Kreml-Zugeständnis an den Westen vor den Olympischen Winterspielen, die am 7. Februar in Sotschi eröffnet werden.
Mit einem Gnadenakt hatte Präsident Putin am Freitag auch seinen Erzfeind Michail Chodorkowski nach mehr als zehn Jahren Haft freigelassen. Der frühere Milliardär reiste nach Berlin aus. dpa/AZ