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Radtour Ammersee: Viel zu sehen an schönen Seen

Radtour Ammersee

Viel zu sehen an schönen Seen

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    Radl mit Ammersee/Wörthsee-Tour Fahrrad am Ammersee
    Radl mit Ammersee/Wörthsee-Tour Fahrrad am Ammersee Foto: Franz Neuhäuser

    Konfuzius war vermutlich kein Radfahrer. Jedenfalls kein bekannter. Dennoch scheint der weise Spruch des alten chinesischen Philosophen wie geschaffen, das Prinzip von Rad-Tourenfahrten zusammenzufassen: Der Weg ist das Ziel.

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    In dieser Folge soll ausnahmsweise dem guten Konfuzius etwas widersprochen werden: Diesmal soll vornehmlich das Ziel das Ziel sein. Und dieses Ziel heißt Ammersee.

    Manchem eher weniger sportlichem Radler aus Augsburg und Umgebung mag der Ammersee unendlich weit entfernt scheinen. Jedenfalls weiter entfernt, als dass er ihn mit der Kraft seiner Waden erreichen könnte. Glaubt er zumindest. Wir aber sagen: Nur Mut, der Ammersee und seine schöne Umgebung liegen näher, als es der Stadtmensch vermuten würde. Nehmen Sie unsere Beispieltour. Selbst ein mäßig fitter (oder gar mäßig fetter) Gelegenheitsfahrer kann es von Friedberg aus in etwa zwei Stunden bis zum Nordufer schaffen. Es sind nur etwa 40 Kilometer zurückzulegen. Jetzt kommt natürlich der Einwand: Das ist nur der einfache Weg. Ich muss ja auch wieder heim. Und dann muss ich über 80 Kilometer zurücklegen. Und damit wird es doch schon etwas sportlich. Stimmt. Aber auch für dieses Problem gibt es eine Lösung. Dazu aber später.

    Zunächst einmal zu unserer hier vorgestellten Tour. Es handelt sich nicht um den allein selig machenden Weg ans Wasser. Viele Wege führen an den Ammersee. Die Route hier besitzt den Vorteil, dass sie den Radler relativ direkt und dennoch recht ruhig ans Ziel führt. Schon wenn wir in Friedberg am Ortsausgang rechts das Pallottiner-Heim hinter uns gelassen haben, stellt sich „Land-Feeling“ ein. Weniger Verkehr auf den Straßen, schöne, sanft geschwungene Landschaft. Und zwischendurch, vor Luttenwang, bei passendem Wetter, ein prächtiges Alpenpanorama. Es gibt viel zu sehen, auf der Tour zu den Seen.

    Auch für Freunde der Architektur. Der Stadtmensch, der sich ansonsten vor seinem Apartment auf einem tischtennisplattengroßen Balkon erholt, blickt neidvoll auf ausladende Häuser, umgeben von parkähnlichen Grünflächen. Hier, in Orten, die so klein sind, dass die Straßen keine Namen tragen und die Häuser nur nummeriert sind (Langwied, siehe Foto in der Streckenkarte). Hier ist die Welt noch in Ordnung, ebenso wie vermutlich die Grundstückspreise. Später, am Ziel, direkt am Ammersee, in der Kaaganerstraße, sind noch prächtigere Villen zu bewundern. Deren Preise dürften für den Normalverdiener nicht mehr in Ordnung sein. Aber schön anzuschauen sind auch sie.

    Ein Abstecher an den Wörthsee lohnt sich

    Schöne Aussichten bietet auch ein Abstecher an den Wörthsee, den kleinen „Bruder“ des Ammersees. Die Liegewiesen in Walchstadt (keine Stadt, nur ein Dorf!) und in Steinebach nehmen es locker mit der großen Konkurrenz auf.

    Natürlich dehnt die Fahrt hinauf zum Wörthsee (er liegt 560 Meter hoch, der Ammersee nur 533) unsere Tour aus. Aber wir haben die vorhin erwähnte Lösung des Kraftproblems parat: Zwischen Augsburg und dem Ammersee gibt es eine sehr praktische Eisenbahnlinie. Seit 2008 wird diese von der Bayerischen Regiobahn betrieben. Im Stundentakt verkehren die weiß-blauen Triebwagen und retten damit im Notfall auch mal entkräftete Radler.

    Natürlich lassen sich auch ganze Touren rund um eine Bahnfahrt ausklügeln. Die Krönung wäre natürlich eine Kombination mit einer Ammerseeschifffahrt. Also zum Beispiel mit der Bahn ans Westufer fahren (Schondorf, Utting, Riederau, Dießen), umsteigen, ans Ostufer schaukeln lassen und dort radlerisch loslegen. Der Landstrich zwischen dem Ammer- und dem Starnberger See ist ein ideales Revier für Tourenfahrer. Viele ruhige Straßen, wunderbare Ausblicke. Und wer’s mag, kann auch im bekannten Kloster Andechs einkehren. Die Gefahr, dass es der durstige Radler von da aus nicht mehr aus eigener Kraft zurück nach Augsburg schafft (schaffen will), ist allerdings tatsächlich groß. Dann ist nicht mehr der Weg, sondern der Bahnhof das Ziel.

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