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Portrait: Röttgen will Weg nach oben fortsetzen

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Portrait: Röttgen will Weg nach oben fortsetzen

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    Portrait: Röttgen will Weg nach oben fortsetzen
    Portrait: Röttgen will Weg nach oben fortsetzen Foto: DPA

    Die Bewerbung birgt für ihn, der als Vertrauter von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gilt, einige Risiken. Der Gewerkschaftersohn Röttgen ist ein Modernisierer in seiner Partei. In der "Pizza-Connection" traf er sich zu Bonner Zeiten mit Grünen-Politikern. Seit 1994 ist er Bundestagsabgeordneter. Als Geschäftsführer der Unionsfraktion erwarb er sich von 2005 bis 2009 Ansehen und Sympathie unter den

    Dann kam 2006 Kritik: Röttgen wollte Lobbyist beim Industrieverband BDI werden, gab die Idee aber auf. Seit Gerüchten über einen Putschversuch gegen Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) 2009 sei er in der Fraktionsspitze "unten durch", heißt es hinter vorgehaltener Hand. Merkel holte ihn voriges Jahr als Umweltminister in ihr Kabinett.

    Röttgen steht für einen "grünen" Kurs der Union. Als er eine nur moderate Verlängerung der Atommeiler-Laufzeiten von etwa acht Jahren befürwortete, löste Röttgen in den eigenen Reihen heftige Reaktionen und Unmut aus. Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) wirft ihm vor, ständig gegen Absprachen zu verstoßen, und legte ihm den Rücktritt nahe.

    Röttgen beruft sich indes auf den Koalitionsvertrag: Atomkraft als Brücke für den Ausbau der Öko-Energien. Ins Umweltressort arbeitete sich der Jurist schnell ein. Merkel und er konnten aber das Scheitern der Ziele des UN-Klimagipfels in Kopenhagen nicht verhindern.

    Mit dem Rückzug von Rüttgers nach der Wahlschlappe bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai wartet nun eine neue Chancen auf Röttgen. Mit einer Kandidatur tritt er nicht nur gegen Ex-NRW-Integrationsminister Armin Laschet an. Am 6. Mai präsentierte sich ein Trio mit CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann, CDU- Generalsekretär Andreas Krautscheid und Laschet als Kandidat für den Landeschef. Das war eine Kampfansage, die Röttgen kalt erwischte.

    Ein Manko für Röttgen ist nicht nur, dass er in Berlin weit weg ist von NRW. Der frühere CDU-Hoffnungsträger gilt auch nicht als flammender Redner. Röttgen setzt auf die Basis und macht sich für einen Mitgliederentscheid stark. "Wenn der Neuanfang gelingen soll, dann muss er von der gesamten Partei getragen sein", sagt der Chef des CDU-Bezirksverbands Mittelrhein. Im vergangenen Jahr konnte er das Rennen um den Posten des Bezirkschefs für sich entscheiden - gegen Krautscheid.

    Aber wie sieht sein Plan B aus, wenn er in NRW verlieren sollte? Dann hätte seine steile Karriere zumindest einen Knick bekommen. Bleibt noch eines der vier Ämter der stellvertretenden CDU- Bundesvorsitzenden, die auf dem Parteitag im November gewählt werden. Doch auch hier droht Röttgen eine Kampfkandidatur gegen Laschet.

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