Die Staatsmedien des abgeschotteten Landes nennen ihn den "großen Nachfolger" seines gestorbenen Vaters und langjährigen Alleinherrschers Kim Jong Il. Zudem preisen sie ihn bereits als Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Vorsitzenden des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei.
Seine erste Bewährungsprobe scheint Kim junior erfolgreich überstanden zu haben. Während der mehrtägigen Trauerzeit für seinen Vater stand er im Zentrum der weltweiten Aufmerksamkeit. Seine öffentlichen Auftritte am Sarg Kim Jong Ils und bei den Beisetzungsfeierlichkeiten lassen erkennen, dass er seine Stellung nach innen weiter festigen konnte. Die Zeichen stehen deshalb derzeit auf einen weitgehend störungsfreien Machtwechsel. Auch das mächtige Militär scheint ihn bisher zu stützen.
Dass viele Nordkoreaner Hunger leiden, sieht man Kim Jong Un nicht an. Über den übergewichtig wirkenden jungen Mann ist wenig bekannt. Im Aussehen gleicht er seinem Vater und vor allem seinem Großvater, dem "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung. Es wird sogar spekuliert, dass sich Kim Jong Un kosmetischen Operationen unterzogen haben könnte, um die Ähnlichkeit deutlicher hervortreten zu lassen.
Kim Jong Un soll bis 1998 unter anderem Namen in der Schweiz eine internationale Schule besucht haben. Das Schweizer Wochenmagazin "L'Hebdo" berichtete 2010, Kim habe die Schule im Alter von 15 Jahren ohne Abschluss verlassen. Seine Mitschüler hätten ihn als schüchtern und introvertiert beschrieben. Er sei gerne Ski gefahren und habe sich für Basketball interessiert. Zudem galt er als großer Bewunderer des Actionfilm-Schauspielers Jean-Claude Van Damme. (dpa)