Souverän, abgeklärt und standesgemäß - Rekordmeister FC Bayern bleibt im deutschen Fußball das Maß aller Dinge.
Im Stile einer echten Spitzenmannschaft meisterten die Münchner beim 1:0 (1:0) die schwere Aufgabe beim Verfolger aus Dortmund, bauten ihren Vorsprung auf sieben Punkte aus und machte damit einen großen Schritt Richtung achte Meisterschaft in Serie. Die wichtigsten Aspekte.
MATCHWINNER: Mit einem Kunstschuss zum 1:0 über den zu weit vor seinem Tor postierten BVB-Torhüter Roman Bürki hinweg entschied Joshua Kimmich in der 43. Minute die Partie zugunsten der Bayern. Zum wiederholten Mal stellte der im defensiven Mittelfeld eingesetzte Nationalspieler damit unter Beweis, welch zentrale Rolle er im Edelkader des Rekordmeisters mittlerweile einnimmt. "Ich sehe da eine Entwicklung und die Entwicklung ist sehr gut. Er ist ein Spieler, bei dem du als Trainer in jedem Training und in jedem Spiel sehr, sehr zufrieden bist. Er gibt immer 100 Prozent und das ist einfach schön", schwärmte Trainer Hansi Flick.
DOMINANZ: Die Zeiten, als der BVB den Münchnern das Fürchten lehrte, sind lange vorbei. Lediglich zwei der vergangenen zwölf Partien konnte der BVB für sich entscheiden. Im gleichen Zeitraum gab es neun Niederlagen und ein Remis. Den jüngsten Erfolg wertete Torschütze Kimmich als Vorentscheidung: "Jetzt haben wir ein gutes Polster auf Dortmund. Das war brutal wichtig." Das Statement von BVB-Abwehrchef Mats Hummels klang nach Kapitulation: "Ich denke, damit sind alle anderen Mannschaften außer Bayern raus. Jetzt entscheiden nur noch die Bayern, ob sie es machen oder nicht." Bastian Schweinsteiger sah es als ARD-Experte ähnlich: "Man kann die Schale schon mal Richtung München schicken."
AUFREGER: Elfmeter oder nicht? Die Rettungstat von Jerome Boateng, der sich in einen Schuss von Angreifer Erling Haaland (58.) zum möglichen Ausgleich für den BVB warf und dabei im Fallen den Arm zur Hilfe nahm, sorgte für Diskussion. "Wenn er das nicht macht, geht der Ball ins Tor. Es konnte etwas geben, das ist ganz klar. Aber es ist schwer zu entscheiden", kommentierte BVB-Trainer Lucien Favre.
RÄTSELRATEN: Kaum war die Niederlage besiegelt, sorgte BVB-Coach für Spekulationen. Auf die Frage, ob er Sorge vor der Diskussion habe, dass er es nicht schaffe, den BVB zum Titel zu führen, antwortete der Schweizer bei Sky: "Das sagt man hier seit Monaten. Ich lese nicht die Zeitung, aber ich weiß, wie es geht. Ich werde darüber sprechen in ein paar Wochen." Das wurde von einigen Beobachtern als Indiz für einen vorzeitigen Abschied aus Dortmund zum Saisonende gewertet. Sky-Experte Lothar Matthäus brachte gleich den einstigen Bayern-Coach Niko Kovac als neuen BVB-Trainer ins Gespräch. Die "Bild" berichtete noch in der Nacht von angeblichen Kontakten der Vereinsführung zu einem Nachfolger bereits vor Monaten. (dpa)