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Mehr als 520 Tote nach zwei Beben auf Sumatra

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Mehr als 520 Tote nach zwei Beben auf Sumatra

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    Mehr als 520 Tote nach zwei Beben auf Sumatra
    Mehr als 520 Tote nach zwei Beben auf Sumatra Foto: DPA

    "Es sieht aus, als hätte jemand eine Atombombe hinter den Bergen abgeworfen" - so beschrieb es ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, der das Erdbebengebiet am Donnerstag in einem Helikopter überflog. Die Behörden gaben die Zahl der Toten 24 Stunden nach dem Beben der Stärke 7,6 mit mehr als 500 an. Mehr als 2000 Menschen wurden verletzt. Hunderte, vielleicht tausende werden aber allein in der Großstadt Padang noch unter den Trümmern befürchtet, hieß es. Armee und Polizei sind mit Baggern und Presslufthämmern im Einsatz, um Trümmer beiseite zu räumen. Viele hundert Helfer graben mit bloßen Händen, um nach Überlebenden zu suchen.

    "Das Gebiet ist riesig, einige Gegenden sind völlig abgelegen", berichtete Bob McKerrow, der Delegationschef der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Indonesien, im Gespräch mit der BBC. "Leichen liegen auf dem Boden, und Menschen laufen orientierungslos herum. Es sind die schlimmsten Zerstörungen, die unsere Mitarbeiter in den vergangenen 15 Jahren in

    Präsident Susilo Bambang Yudhoyono machte sich in Padang selbst ein Bild von der Zerstörung. "Wir dürfen das Desaster nicht unterschätzen", sagte er. "Die Opferzahlen werden noch steigen, sagte Novianto, ein Beamter im Krisenzentrum des Sozialministeriums. Die Katastrophenbehörde sprach von tausenden Verschütteten. Zehntausende Menschen wurden durch das Beben obdachlos.

    Die Infrastruktur sei schwer beschädigt, berichteten Augenzeugen: Zufahrtsstraßen wurden durch Erdrutsche verschüttet und sind unpassierbar, Brücken beschädigt und Abwasserkanäle und Wasserleitungen kaputt. Tausende Menschen verbrachten die Nacht im Freien, aus Angst vor Nachbeben. Eines erschütterte die Region am Donnerstagmorgen. Die Erdbebenwarte registrierte die Stärke 7. Das Epizentrum lag aber weiter südlich und verursachte keine weiteren Schäden. "Es brach Panik aus, aber das gestrige Beben war stärker", sagte Romi Suwanto, Sprecher der Verwaltung in Kerinci.

    In Padang liefen die Rettungsarbeiten auf Hochtouren. Hunderte Soldaten und Polizisten waren im Einsatz. Aus einem dreistöckigen Schulgebäude zogen sie mehrere Leichen. Der Sender TV One zeigte ein anderes eingestürztes Schulgebäude. In den Räumen würden 40 Schüler vermutet, hieß es. Davor standen schockierte Eltern: "Ich bleibe hier, bis sie meine Tochter gefunden haben", sagte eine Frau weinend. Die 13-Jährige war am Mittwoch nicht nach Hause gekommen. Vor laufenden Fernsehkameras zogen Helfer andernorts eine schwer verletzte Frau unter einem Betonpfeiler hervor. Im eingestürzten Ambacang-Hotel werden nach Angaben eines Hilfsdienstes noch bis zu 200 verschüttete Gäste vermutet. Auch Krankenhäuser sind schwer beschädigt. Die Behörden bauten ein Feldlazarett auf, um hunderte Verletzte zu versorgen.

    Die Zentralregierung schickte zwei Transportflugzeuge mit Zelten, Medikamenten und Hilfspaketen aus Jakarta. Auch zahlreiche Hilfsorganisationen engagierten sich. Das Rote Kreuz hat mehrere hundert Mitarbeiter mobilisiert. Zahlreiche Mitgliedsorganisationen der "Aktion Deutschland Hilft" sind unterwegs ins Katastrophengebiet. Die deutsche Bundesregierung stellte eine Million Euro Soforthilfe für die Opfer zur Verfügung. Das Geld soll nach Angaben des Auswärtigen Amtes für Notunterkünfte, Nahrungsmittel und Trinkwasser verwendet werden. Nach Absprache mit dem Innenministerium soll auch ein Krisenteam des Technischen Hilfswerks (THW) ins Krisengebiet entsandt werden. Bereits im Einsatz ist dort neben vielen anderen ein internationales Caritas-Team.

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