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Langweid: Drei Hasen sterben nach Feuer in Stall - Polizei ermittelt

Langweid

Drei Hasen sterben nach Feuer in Stall - Polizei ermittelt

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    Lea Zerle hat mit ihrem Vater ein Kreuz für die drei gestorbenen Hasen gebaut. Mit einem neuen Haustier will die 14-Jährige sie nicht ersetzen.
    Lea Zerle hat mit ihrem Vater ein Kreuz für die drei gestorbenen Hasen gebaut. Mit einem neuen Haustier will die 14-Jährige sie nicht ersetzen. Foto: Andreas Lode

    Lea Zerle hat sich immer Kaninchen gewünscht. Vor knapp zwei Jahren ging der Wunsch des heute 14-jährigen Mädchens aus Langweid in Erfüllung: „Als vorgezogenes Ostergeschenk haben ich und meine Schwester Nina drei Zwergkaninchen bekommen“, sagt sie. Die Mädchen tauften sie auf die Namen Speedy, Snickers und Schnucki. In jeder freien Minute schmuste sie mit den Tieren. „Lea und die Tiere waren unzertrennlich“, sagt ihre Mutter Simone Zerle. Am Abend des 1. Januars endete der Traum: An diesem Tag fing der Stall der Tiere Feuer, alle drei starben an den Folgen einer Rauchvergiftung.

    Ein Nachbar bemerkte zufällig das Feuer

    Leas Großmutter Ingrid Tinz erinnert sich: „Wir waren schon im Bett, als um kurz vor Mitternacht ein Nachbar aus Zufall das Feuer bemerkte.“ Aus Platzgründen stand der Hasenstall bei der Oma, direkt an der Wand des Mehrparteienhauses. Als die 62-Jährige nachsah, traf sie der Schreck: Der Stall stand lichterloh in Flammen. „Wir haben dann schnell mit Schneeschaufeln und Wasser das Feuer gelöscht, die Feuerwehr musste gar nicht mehr kommen.“ Für die Hasen von Lea kam die Hilfe aber zu spät. Wie stark das Feuer war, bekam Tinz zu spüren, deren Küche direkt neben den Resten des Hasenstalls steht: Durch die Hitze wurde der Rollladen eingedrückt, die Regenrinne des danebenstehenden Holzschuppens wurde verformt, an der Hauswand platzte die Metallschiene ab. Bis heute zeugt ein schwarzer Fleck an der Hauswand von dem Brand am Neujahrstag.

    Fast hätte das Feuer auf das Wohnhaus übergegriffen

    Offenbar hätte nicht viel gefehlt - und das Feuer hätte auch auf das von rund 20 Menschen bewohnte Haus übergegriffen. Denn direkt neben dem Hasenstall hat das Haus eine reine Holzfassade. Ingrid Tinz sagt: „Das Feuer war so stark, dass selbst die Steine im Garten immer wieder geglüht haben und wir Wasser nachgeschüttet haben.“ Erst am nächsten Tag habe die Großmutter es übers Herz gebracht, ihren Enkelinnen von dem Feuer zu erzählen.

    Polizei: Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung

    Warum es an diesem Abend gebrannt hat, ist noch unklar. Die Polizeiinspektion Gersthofen geht derzeit von einem verirrten Böller aus, den jemand aus der Silvesternacht übrig hatte und ermittelt nun wegen fahrlässiger Brandstiftung. Eine Spur gibt es bislang jedoch nicht. Dass es ein zufällig geworfener Böller ein so starkes Feuer auslösen kann, kann sich Leas Mutter Simone aber nur schwer vorstellen: „Der Hasenstall wurde vor jeder Nacht mit einer Plane abgedeckt. Die hätte doch jemand hochschlagen müssen, damit der Stall so Feuer fängt und sich das Stroh entzündet hat.“ Zudem sei der Bereich zwischen Hauswand und Zaun für Fremde schwer zugänglich und von einer Holzhütte verdeckt. „Und ob ein Böller wirklich eine so große Kraft entfalten kann, das weiß ich nicht.“

    Was bleibt, ist für viele der Hausbewohner in Langweid die Gewissheit, mit dem Schrecken davongekommen zu sein. Für Lea hingegen ist seit dem Feuer einiges etwas anders geworden. „Die drei sind mir schon sehr ans Herz gewachsen. Sie wären ja bald zwei Jahre geworden. Ich kann nicht verstehen, warum jemand so etwas tut. Ein Hase stört doch niemanden“, sagt sie leise. Ihre Mutter sagt, dass Lea seitdem keine Nacht mehr durchgeschlafen hat.

    Ein neues Haustier kann die Zwergkaninchen nicht ersetzen

    Die Schülerin hat zusammen mit ihrem Vater ein Kreuz für die drei Zwergkaninchen gebastelt. Im Garten ihrer Großmutter, in der Nähe des alten Stalles, sind sie nun begraben. Auf dem sozialen Netzwerk Facebook verfasste Lea außerdem einen kurzen Text, in dem sie die letzten Minuten von Speedy, Snickers und Schnucki beschreibt. Ein neues Haustier will sie sich aber so bald nicht mehr anschaffen: „Ich möchte die drei jetzt nicht einfach durch andere Tiere ersetzen. Dafür habe ich sie zu gern gehabt.“

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