Auf die Spur der beiden Tunesier, die einen islamistischen Anschlag mit ferngesteuerten Modellflugzeugen in Deutschland geplant haben sollen, führte laut "Spiegel" der Hinweis eines US-Geheimdienstes. Das gehe aus einem Vermerk des Bundeskriminalamtes zu den Razzien in den vergangenen Tagen in mehreren Bundesländern und Belgien hervor.
Der "Focus" schreibt unter Berufung auf Sicherheitskreise, beim Ausheben der "Sauerlandgruppe" im Herbst 2007 hätten deutsche Ermittler nicht nur von Abhöraktionen des US-Inlandsgeheimdienstes NSA profitiert, sondern auch von einem Einsatz von CIA-Fachleuten. Mehrere Dutzend Experten aus der CIA-Zentrale seien Ende 2006 nach Deutschland gekommen, darunter nahkampferprobte Ex-Soldaten der Elitetruppe Navy Seals.
In Räumen der Sparkasse Neuss (Nordrhein-Westfalen) habe die CIA-Operationsgruppe eine Kommandozentrale bezogen. Über die Anwesenheit des US-Teams seien nur Bundesamt für Verfassungsschutz und Bundesinnenministerium unterrichtet gewesen. Anlass seien Telefonate und E-Mails gewesen, die die NSA zwischen Pakistan und Deutschland abgefangen habe. Darin sei es darum gegangen, Militäreinrichtungen der USA im Rhein-Main-Gebiet auszukundschaften und anzugreifen. Im Herbst 2007 hatte eine Spezialeinheit der GSG 9 drei Bombenbastler im sauerländischen Oberschledorn überwältigt.
Wie der "Spiegel" zum Modellflugzeug-Fall schreibt, warnten US-Sicherheitsexperten in einem geheimen Bericht bereits im Februar 2012 vor zwei Tunesiern und einem Deutschen. Das Landeskriminalamt in Stuttgart habe daraufhin Ermittlungen eingeleitet, zwei Monate später habe die Bundesanwaltschaft übernommen. Am vergangenen Dienstag hatte es Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern und in Belgien, jedoch keine Verhaftungen gegeben. Zwei Tunesiern, die in Stuttgart studierten, wird "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat" sowie Geldwäsche vorgeworfen. (dpa)