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Kirchen: Franziskus fordert Frieden und geißelt Profitgier

Kirchen

Franziskus fordert Frieden und geißelt Profitgier

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    Papst Franziskus bei seiner ersten Ostermesse im Petersdom. Foto: Ettore Ferrari
    Papst Franziskus bei seiner ersten Ostermesse im Petersdom. Foto: Ettore Ferrari Foto: Franziskus bei seiner ersten Ostermesse im Petersdom. Foto: Ettore Ferrari (dpa)

    Die Welt sei verwundet von Egoismus und Gier nach schnellem Profit, die den Frieden, das menschliche Leben und die Familie bedrohten, sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag vor geschätzt 250 000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Franziskus verlangte Weltfrieden und einen neuen Geist der Versöhnung und der Harmonie mit der Schöpfung. Ausdrücklich geißelte er auch den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel, wo Nordkorea mit Kriegsrhetorik die Welt herausfordert.

    Anschließend erteilte der Argentinier den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis. Der Zeremonie wohnten neben den Menschen auf dem Petersplatz Millionen TV-Zuschauer bei. Erneut setzte Franziskus, der erst vor gut zwei Wochen gewählt wurde, neue Akzente: Er verzichtete auf die üblichen kurzen Ostergrüße an die Gläubigen in Dutzenden Sprachen und wünschte der Menge ein fröhliches Osterfest nur in Italienisch.

    Das sagten die deutschen Bischöfe

    Deutschlands Bischöfe wandten sich in ihren Osterpredigten gegen Resignation und warben vor dem Hintergrund der Euro-Krise für einen neuen Blick auf das menschliche Dasein. Viele Menschen sähen die Welt "düsterer als sie ist", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, im Freiburger Münster. Der Blick der Öffentlichkeit fokussiere sich nicht auf Erreichtes und Gelungenes, sondern auf Misserfolg und Katastrophen, beklagte er.

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Sachsens evangelischer Landesbischof Jochen Bohl warnte mit Blick auf die Finanzkrise in Europa vor Resignation und forderte eine Wiederbelebung des europäischen Gedankens. "Es wird nicht gut, wenn die Europäische Union zu einer Versammlung der Enttäuschten verkommt, in der man sich misstrauisch vorrechnet, was wer wem schuldet." Hannovers Landesbischof Ralf Meister forderte die Menschen zu mehr Mitgefühl auf. "Wir müssen das Brot, das wir essen, teilen." Zollitsch und Berlins Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki setzten sich in Zeitungsinterviews dafür ein, vermögende Menschen stärker zur Finanzierung gesellschaftlicher Aufgaben heranzuziehen.

    Die Kirchenoberhäupter Jerusalems riefen in ihrer Osterbotschaft zu Frieden unter den Nationen auf. "Betet vor allem mit uns für die Situation in Syrien, im Libanon, in Palästina und Israel, in Ägypten, im Irak und überall, wo es politische Unruhen gibt", hieß es. Tausende Christen aus aller Welt feierten im Heiligen Land Ostern. In der Grabeskirche in Jerusalem leitete der lateinische Patriarch Fuad Twal das Gebet und die anschließende Prozession. Die Kirche, die heiligste Stätte der Christen, steht laut Überlieferung am Ort der Kreuzigung und Wiederauferstehung von Jesus Christus.

    Serbisch-orthodoxer Bischof greift EU und NATO an

    Einen Kontrapunkt setzte der bekannteste serbisch-orthodoxe Bischof Amfilohije, der EU und NATO scharf angriff. "Europa hat durch die Bombardierung Serbiens 1999 wieder mal seinen Eroberungstrieb gezeigt wie wir ihn von den Kreuzzügen und den habsburgischen und faschistischen Märschen kennen", sagte der Mitropolit nach Darstellung Belgrader Zeitungen vom Sonntag am Osterwochenende. Zuvor hatte er Gott angerufen, damit die NATO aufgelöst wird. (dpa)

    Vatikan

    Website Vatikan-News

    Twitter-Liste @dpa_news/papst-vatikan-kirche

    Christliches Informationszentrum Jerusalem

    Webseite der Grabeskirche

    Biografie von Amfilohije auf der Seite seines Bistums, Serbisch

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