Eine Studie mit 20 Patienten lässt darauf hoffen, dass eine akute Infektion mit Hepatitis C zukünftig schon in nur sechs Wochen geheilt werden kann. Bislang dauert die Behandlung einer akuten Infektion acht bis zwölf Wochen, die mögliche neue Therapie würde also auch die Behandlungszeit verkürzen. Nach Angaben eines Berichts der "Pharmazeutischen Zeitung" soll es sich um eine geeignete Therapie handeln, um eine akute HCV-Infektion zu behandeln.
Die Probanden der Studie sollen die Therapie gegen eine akute Hepatitis C-Infektion gut und ohne schwere Nebenwirkungen überstanden haben, berichtet das Wissenschaftler-Team um Dr. Katja Deterding von der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachblatt "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht worden. Alle 20 Studienteilnehmer waren mit HCV vom Genotyp 1 infiziert gewesen. Keiner von ihnen litt zusätzlich an Hepatitis B oder HIV.
Hepatitis C: Wann ist die Krankheit akut, wann chronisch?
Bei der Behandlung der 20 Patienten mit Hepatitis C handelte es sich um eine Fixkombination aus Ledipasvir und Sofosbuvir (Medikamentenname Harvoni). Diese Wirkstoffe werden normalerweise zur Behandlung einer chronischen Infektion mit HCV eingesetzt. Die Probanden nahmen sechs Wochen lang einmal täglich eine Tablette Harvoni ein. Das erzielte bei allen Patienten ein dauerhaftes virologisches Ansprechen, also eine Virusfreiheit zwölf Wochen nach Behandlungsende.
Eine Infektion mit Hepatitis C gilt die ersten sechs Monate nach der Ansteckung als akut. Da sich in dieser Zeit nur selten Symptome zeigen, wird die akute HCV-Infektion meist nicht erkannt. In zehn bis 50 Prozent der Fälle heilt die akute Infektion spontan wieder aus. Bei mindestens der Hälfte der Infizierten allerdings kann das Immunsystem das Virus nicht allein besiegen - und die Erkrankung mit Hepatits C wird chronisch. sh