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Großbritannien: Queen fordert Trump auf, internationale Institutionen zu erhalten

Großbritannien

Queen fordert Trump auf, internationale Institutionen zu erhalten

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    Prost! Queen Elizabeth II. und US-Präsident Donald Trump beim Staatsbankett im Buckingham Palace.
    Prost! Queen Elizabeth II. und US-Präsident Donald Trump beim Staatsbankett im Buckingham Palace. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire, dpa

    Nach einem größtenteils harmonischen Auftakt des Staatsbesuchs von US-Präsident Donald Trump in Großbritannien nähert sich die Visite am Dienstag einem kritischen Moment.

    Der US-Präsident wird im Anschluss an ein Treffen mit Wirtschaftsvertretern am Morgen im Regierungssitz Downing Street erwartet. Trumps Verhältnis zur scheidenden Premierministerin Theresa May wurde immer wieder erschüttert von dessen öffentlicher Kritik am Brexit-Kurs der Regierungschefin und Sympathiebekundungen für ihren innerparteilichen Widersacher Boris Johnson.

    Trump legte kurz vor seiner Ankunft in Interviews mit britischen Zeitungen noch einmal nach. Meinungsverschiedenheiten gibt es auch hinsichtlich Trumps Position zum Atomabkommen mit Iran, Klimawandel und dem Umgang mit dem chinesischen Mobilfunkkonzern Huawei. May hatte vor Kurzem ihren Rücktritt angekündigt, nachdem sie drei Mal mit ihrem Brexit-Abkommen im Parlament gescheitert war.

    Gleichzeitig werden am Dienstag große Anti-Trump-Proteste in der britischen Hauptstadt erwartet. Medienberichten zufolge könnten bis zu 250.000 Menschen aus Protest gegen den Besuch des US-Präsidenten auf die Straße gehen. Die Organisatoren werfen ihm Sexismus und Rassismus vor. Als Redner hat sich auch der britische Oppositionsführer, Labour-Chef Jeremy Corbyn angemeldet. Trump hatte sich am ersten Tag seines Besuchs bereits ein Twitter-Scharmützel mit Londons Bürgermeister Sadiq Khan geliefert.

    Queen fordert Trump auf, internationale Institutionen zu erhalten

    Die britische Königin Elizabeth II. und Donald Trump betonten am Montag die engen Beziehungen ihrer beiden Länder seit dem Zweiten Weltkrieg. Bei einem Staatsbankett zu Ehren Trumps im Buckingham-Palast am Abend lobte die Queen in ihrer Ansprache die "enge und langjährige Freundschaft" zwischen den beiden Staaten, forderte Trump jedoch ungewöhnlich deutlich auf, internationale Institutionen zu erhalten.

    Angesichts der Opfer des Zweiten Weltkriegs hätten die beiden Länder mit anderen Verbündeten eine Reihe von internationalen Institutionen aufgebaut, um sicherzustellen, dass sich die "Schrecken des Konflikts" nicht wiederholten, sagte die 93 Jahre alte Monarchin. "Obwohl sich die Welt verändert hat, sind wir uns der ursprünglichen Bestimmung dieser Strukturen bewusst: Völker arbeiten zusammen, um einen hart erkämpften Frieden zu bewahren."

    Auch Trump betonte das im Zweiten Weltkrieg entstandene unverbrüchliche Band zwischen den beiden Nationen. Beide Staatschefs wollen am Mittwoch in Portsmouth an der Südküste Englands an Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teilnehmen, dem sogenannten D-Day.

    Bei dem festlichen Abendessen im Ballsaal des Palasts nahmen auch Prinz Charles und seine Frau Camilla sowie Prinz William und Herzogin Kate und Premierministerin Theresa May teil. Für die Queen ist Trump bereits der zwölfte US-Präsident, den sie in ihrer langen Regentschaft trifft. Die Ehre eines Staatsbesuchs in Großbritannien wurde jedoch vor ihm nur Barack Obama und George W. Bush zuteil. Oppositionschef Jeremy Corbyn und Parlamentspräsident John Bercow hatten die Einladung zum Staatsbankett aus Protest gegen Trump ausgeschlagen.

    Die Trumps besuchten nach ihrem Empfang am Montag außerdem die Kirche Westminster Abbey und waren bei Prinz Charles und Camilla zum Nachmittags-Tee zu Gast. Am Dienstagabend sind der Thronfolger und seine Frau zum Gegenbesuch in die US-Botschafterresidenz in London geladen.

    Trump schrieb zwischenzeitlich fast überschwänglich auf Twitter, sein London-Besuch laufe sehr gut. Die Queen und die gesamte Königsfamilie seien "fantastisch" und die Verbindung zu Großbritannien sei sehr stark. Es gebe dort in riesiger Zahl Menschen, die die USA liebten. "Ich habe bis jetzt keine Proteste gesehen, aber ich bin sicher, dass die Fake News sich sehr bemühen werden, welche zu finden", schrieb Trump weiter. Ob diese Feststellung am Dienstagabend noch Bestand haben sollte, schien zumindest zweifelhaft. (dpa)

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