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FC Bayern: Guardiolas schwierige Mission

FC Bayern

Guardiolas schwierige Mission

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    Josep Guardiola fühlt sich in der Kabine der Bayern-Stars sichtlich wohl.
    Josep Guardiola fühlt sich in der Kabine der Bayern-Stars sichtlich wohl. Foto: Alexander Hassenstein (dpa)

    Vielleicht lässt sich Pep Guardiolas Ausgangslage beim FC Bayern am besten mit der eines Bergsteigers vergleichen, der eine Expedition zu jenem Gipfel führen soll, auf dem sie gerade steht. Kommt da also einer zu spät? Nichts ist schließlich schwieriger, als ganz oben einzusteigen, wo alle Wege nur nach unten führen. Was bleibt da noch? Den Gipfel verteidigen? Dem ersten Triple ein zweites hinzufügen? Schon das ist eine Herkulesaufgabe, und doch nur eine Wiederholung. Guardiola könnte an der Präsentation seines Ensembles arbeiten. Bella figura machen. Dass Schweinsteiger & Co. daherschweben, wie Iniesta & Xavi in ihren besten Tagen. Guardiola weiß schließlich, wie das anzupacken ist. Er hat den FC Barcelona fliegen lassen, bis die Katalanen gegen den FC Bayern untergegangen sind, wie sich das kein Mensch hat vorstellen können. Aber kann dem 42-Jährigen in der Münchner Fremde überhaupt gelingen, was ihm in der katalanischen Heimat scheinbar leicht von der Hand gegangen ist? Immerhin: Der Spanier hat sich in nur vier Monaten die Grundzüge der deutschen Sprache erkämpft. Ein erster Erfolg, für den er Respekt erntet. Er wird ihn in den nächsten Monaten brauchen, wie überhaupt alles, was ihm hilft, ein neues Format für den FC Bayern zu entwickeln. Denn nur das kann seine Aufgabe sein. Die Bayern zur Stilmarke zu formen, die neben den Prädikaten Rekordmeister, Triple-Gewinner, wirtschaftlicher Musterknabe auch noch für Geist und Kunst steht. Den philosophischen Überbau also, den jeder Klub anstrebt, der eine Ära begründen möchte. Eine, für die der FC Barcelona stand, ehe er auf den FC Bayern traf.

    Heynckes hätte nur noch verlieren können

    Begründet hat die katalanische Fußball-Herrschaft eben jener charismatische Kerl, der auch in Barcelona schon vor dem Problem stand, das scheinbar Einmalige wiederholen zu müssen. Es ist ihm gelungen, wenn auch mit einem Jahr Abstand. 2009 und 2011 führt er Barça zum Champions-League-Sieg. So schwer es am Ende war, Jupp Heynckes zu verabschieden, so richtig war es. Der 68-Jährige hätte nur noch verlieren können. Ein mäßiger Saisonstart allein hätte ihn schon infrage gestellt. Guardiola dagegen darf holperig loslegen. Ja, wenn es das Schicksal gut mit ihm meint, erspart es ihm sogar einen allzu geschmeidigen Start. Erst einmal runter vom Gipfel. Zurück ins richtige Fußballleben mit all seinen Unwägbarkeiten, damit die Welt sieht, dass auch der FC Bayern für den Erfolg arbeiten muss. Genau dann sollte Guardiolas Stunde kommen. Andernfalls, davor ist auch er nicht geschützt, wird sie ihm früher schlagen, als er denkt.

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