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Extremismus: Verfassungsschutz fürchtet Konflikte zwischen Islamisten und Rechten

Extremismus

Verfassungsschutz fürchtet Konflikte zwischen Islamisten und Rechten

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    Im Oktober war es in Köln bei einem Protest von rund 4500 Hooligans und Rechtsextremen, die gegen Salafisten demonstrierten, zu schweren Zusammenstößen gekommen.
    Im Oktober war es in Köln bei einem Protest von rund 4500 Hooligans und Rechtsextremen, die gegen Salafisten demonstrierten, zu schweren Zusammenstößen gekommen. Foto: Archiv (dpa)

    "Wir beobachten eine rasant wachsende Zahl an Salafisten und gleichzeitig ein besorgniserregendes Erstarken fremdenfeindlicher Aktivitäten", sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Daraus entstehe ein erhebliches Konfrontationspotenzial.

    Das Aufeinandertreffen von radikalisierten Rückkehrern aus islamistischen Kampfgebieten und antiislamischen Demonstrationen gewaltbereiter Hooligans berge erheblichen Zündstoff, sagte Maaßen.

    Verfassungsschutz: Mehr als 550 Islamisten aus Deutschland schlossen sich dem IS an

    Auf solche Wechselwirkungen und Eskalationspotenziale zwischen verschiedenen Spektren werde der Verfassungsschutz 2015 schauen müssen. Ende Oktober war es in Köln bei einem Protest von rund 4500 Hooligans und Rechtsextremen, die gegen Salafisten demonstrierten, zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Gruppe nennt sich selbst "Hooligans gegen Salafisten" ("Hogesa").

    Der Verfassungsschutzchef betonte aber, der islamistische Terrorismus sei nach wie vor die größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland. "Die Jahresbilanz im islamistischen Zahlen und Hintergrundinformationen des Verfassungsschutzes zum Islamismus

    Verfassungsschutz warnt vor radikalisierten Rückkehrern

    Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes sind 180 der ausgereisten Islamisten inzwischen wieder nach Deutschland zurückgekehrt. "Das ist eine Gefahr für unser Land, weil die meisten leider nicht abgeschreckt zurückkommen, sondern im Gegenteil brutalisiert wurden", warnte Maaßen. "Meistens kehren sie in ihr bisheriges Umfeld zurück. Dies nutzen sie häufig für die Rekrutierung und Radikalisierung von weiteren Personen. Außerdem genießen Rückkehrer mit Kampferfahrung hohes Ansehen in der Szene."

    In diesem Jahr habe sich auch ein Wandel bei der islamistischen Propaganda gezeigt. "Aus Deutschland stammende IS-Kämpfer verstärken die Propaganda durch individuelle Postings mit 'Live-Erlebnissen'. Dazu nutzen sie nicht nur die sozialen Netzwerke, sondern zunehmend auch Instant-Messenger-Dienste", sagte Maaßen.

    Das Ausreisen deutscher Islamisten nach Syrien und in den Irak bereitet den Sicherheitsbehörden seit langem Sorgen. Befürchtet wird, dass radikalisierte Rückkehrer in Deutschland und anderswo Anschläge begehen könnten. Rund 60 Islamisten aus Deutschland sind laut Verfassungsschutz bislang in dpa

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