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Die Kundus-Affäre: Wer sagte wann was?

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Die Kundus-Affäre: Wer sagte wann was?

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    Die Kundus-Affäre: Wer sagte wann was?
    Die Kundus-Affäre: Wer sagte wann was? Foto: DPA

    4. September: Das Verteidigungsministerium geht von "mehr als 50 getöteten Aufständischen" aus. "Unbeteiligte sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu Schaden gekommen", sagt ein Sprecher.

    6. September: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagt, falls zivile Opfer zu beklagen seien, bedauere sie das zutiefst.

    7. September: Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärt: "Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt keine konsolidierten Kenntnisse über zivile getötete Personen."

    9. September: Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagt: "Die bisher bekannten internen Untersuchungen der NATO sprechen lediglich von einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass es verletzte oder getötete Zivilpersonen gab. Wir warten auf den Abschlussbericht."

    14. September: Die Bundesregierung will sich zu den afghanischen Angaben über 30 getötete Zivilisten bei dem von der Bundeswehr angeforderten Luftangriff in Afghanistan vorerst nicht äußern.

    29. Oktober: Der Regierung liegt der NATO-Abschlussbericht über den Luftangriff vor. Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan sagt, nach unterschiedlichen Quellen seien bei dem Luftschlag zwischen 17 und 142 Menschen getötet und verletzt worden - darunter 30 bis 40 Zivilisten. Er habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass die deutschen Soldaten militärisch angemessen gehandelt hätten - aber laut NATO habe es Fehler gegeben. Der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sagt: "Sollte es zivile Opfer gegeben haben - und es hat möglicherweise zivile Opfer gegeben - bedauere ich das sehr."

    6. November: Verteidigungsminister zu Guttenberg bezeichnet den Angriff als "angemessen". Er habe nach dem Studium des Geheimberichts der NATO keinen Zweifel an der gleichlautenden Einschätzung von Generalinspekteur Schneiderhan. Aber Guttenberg geht noch über diese Einschätzung hinaus, er sagt auch ohne die Verfahrensfehler hätte es zu dem Luftschlag "kommen müssen".

    26. November: Guttenberg entlässt Generalinspekteur Schneiderhan und Verteidigungs-Staatssekretär Peter Wichert wegen ihm nicht vorgelegter Informationen zu dem Luftangriff. Wenig später sagt Guttenberg sogar, ihm seien Berichte unterschlagen worden.

    27. November: Arbeitsminister Franz Josef Jung (CDU) tritt zurück. Er war vor Guttenberg Verteidigungsminister und übernimmt die politische Verantwortung für die interne Informationspolitik nach dem Luftangriff vom 4. September.

    3. Dezember: Guttenberg bezeichnet das Bombardement nun im Bundestag als "militärisch nicht angemessen". Neue Dokumente hätten ihn zur Korrektur seiner Meinung veranlasst. Die Opposition wirft ihm vor, die Berichte enthielten keine neuen Informationen, schon der NATO-Bericht zeige, dass der Angriff unangemessen gewesen sei.

    16. Dezember: Schneiderhan wehrt sich gegen den Vorwurf, wichtige Akten seien vorenthalten und Berichte unterschlagen worden. "Unterschlagen hat für mich den Geschmack des Vorsatzes. Und es gab keinen Vorsatz", sagt er der "Zeit". Guttenberg sage über die Umstände der Entlassung die Unwahrheit.

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