Startseite
Icon Pfeil nach unten
ZZ Fallback
Icon Pfeil nach unten

Corona-Pandemie: In Europa explodieren die Corona-Zahlen - so ist die aktuelle Lage

Corona-Pandemie

In Europa explodieren die Corona-Zahlen - so ist die aktuelle Lage

    • |
    Ein geschlossenes Restaurant in der Gemeinde Kuchl im Tennengau Bezirk Hallein. In Österreich wird der Ort Kuchl im Salzburger Land wegen der Corona-Neuinfektionen unter Quarantäne gestellt. Die Ein- und Ausreise aus der Gemeinde mit rund 6600 Einwohnern sei bis auf einige Ausnahmen ab Samstag bis zum 1. November nicht mehr erlaubt.
    Ein geschlossenes Restaurant in der Gemeinde Kuchl im Tennengau Bezirk Hallein. In Österreich wird der Ort Kuchl im Salzburger Land wegen der Corona-Neuinfektionen unter Quarantäne gestellt. Die Ein- und Ausreise aus der Gemeinde mit rund 6600 Einwohnern sei bis auf einige Ausnahmen ab Samstag bis zum 1. November nicht mehr erlaubt. Foto: Barbara Gindl, APA, dpa

    Nicht nur in Deutschland verschärft sich die Corona-Lage. Auch in anderen europäischen Ländern spitzt sich die Situation dramatisch zu. Die Bundesregierung hat die ganzen Niederlande, fast ganz Frankreich und mit Ligurien und Kampanien erstmals auch Regionen in Italien mit Wirkung ab dem kommenden Samstag zu Corona-Risikogebieten erklärt.

    Corona: Die Lage in Frankreich

    Ausgiebiges Feiern bis in die Nacht hinein ist einem großen Teil der Franzosen künftig nicht mehr erlaubt. Von Samstag an gilt in der Hauptstadtregion sowie acht weiteren Metropolen, darunter Lille, Lyon und Marseille, eine Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 6 Uhr – und das für mindestens vier Wochen. Damit sollen private Feiern reduziert werden, die als Hauptursache für die starke Verbreitung des Coronavirus gelten. Für das ganze Land führt Frankreich den Gesundheitsnotstand wieder ein, in dem der Premierminister weitreichende Kompetenzen erhält.

    Im Schnitt wurden zuletzt pro Tag etwa 20.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Im Großraum Paris sind 44 Prozent der Betten auf den Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt. Die Kliniken warnen vor baldigen Engpässen, wie es sie bereits bei der ersten Welle der Pandemie in manchen Gegenden gegeben hat. Das Versprechen, die Zahl der Intensivbetten im Land bis zum Herbst auf 12.000 zu erhöhen, konnte die Regierung nicht einhalten; auch fehlt es an ausreichendem Pflegepersonal.

    Corona: Die Lage in Italien

    Die steigenden Ansteckungszahlen haben die Diskussion um einen neuen Lockdown angefacht. „Ich denke, das liegt in der Entwicklung der Dinge“, sagte der Mikrobiologe Andrea Crisanti, der auch die Regierung in Rom berät. Wenn die Reduzierung der persönlichen Kontakte und Teilschließungen nicht das erwünschte Ergebnis bringe, „müssen wir eben alles für zwei bis drei Wochen stilllegen“. So wie das System bislang funktioniere, sei das nur eine Frage der Zeit.

    Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte einen erneuten Lockdown kategorisch ausgeschlossen. Er sagte nun: „Ich schaue jetzt nur darauf, welche geeigneten Maßnahmen wir ergreifen können, um einen Lockdown zu verhindern.“ Es sei aber klar, dass viel vom Verhalten der Italiener abhänge. Am Donnerstag wurden in Italien 8804 Neuansteckungen gezählt, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. 163.000 Tests wurden gemacht. Allerdings sind nach Medienberichten 95 Prozent der derzeit 92.000 angesteckten Italiener symptomfrei.

    Am Dienstag hatte die Regierung die Maßnahmen verschärft. Partys in Restaurants, Clubs oder unter freiem Himmel wurden verboten. Nach 21 Uhr dürfen in Bars und Restaurants nur noch an Tischen sitzende Gäste bedient werden. Kontakt-Sportarten wie Fußball wurden für Freizeitkicker verboten.

    Dennoch registrieren die Behörden einen zunehmenden Druck auf die Krankenhäuser. Derzeit sind etwa 5000 Menschen in stationärer Behandlung, 539 davon auf der Intensivstation. Am Mittwoch waren 43 Todesopfer zu beklagen.

    Insbesondere in Mailand verschärft sich die Situation. Am 21. März, dem Tag mit den bislang meisten gemessenen Ansteckungen (6557 bei nur 26.000 Tests), waren knapp 18.000 Menschen in Italien in stationärer Behandlung, 2800 davon auf den Intensivstationen.

    Corona: Die Lage in Tschechien

    Trotz verschärfter Maßnahmen steigen die Corona-Zahlen dramatisch. Am Mittwoch wurden 9544 neue Fälle verzeichnet – der höchste Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Rund 2700 Menschen werden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC steckten sich in Tschechien binnen 14 Tagen im Schnitt 581,3 Menschen je 100.000 Einwohner an. EU-weit ist das der höchste Wert (Deutschland: 54,6; Frankreich: 307,1).

    Corona: Die Lage in Österreich

    Auch im Nachbarland ist die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen eines Tages auf den Rekordwert von 1552 Fällen gestiegen. Im Vergleich zu Deutschland sind die Zahlen – unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl – in etwa doppelt so hoch. Der Ort Kuchl im Salzburger Land wird unter Quarantäne gestellt. Die Ein- und Ausreise aus der direkt an der bayerisch-österreichischen Grenze gelegenen Gemeinde sei bis auf einige Ausnahmen ab Samstag bis zum 1. November nicht mehr erlaubt, sagte Salzburgs Landeschef Wilfried Haslauer. „Die Situation läuft völlig aus dem Ruder“, sagte er über die Lage im 6600-Einwohner-Ort.

    Corona: Die Lage in Portugal

    In dem bisher relativ gut durch die Krise gekommenen Portugal gilt wegen der auch dort stark steigenden Infektionszahlen für 15 Tage der landesweite Katastrophenfall. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen binnen 24 Stunden stieg am Mittwoch in dem Land mit 10,3 Millionen Einwohnern auf 2072. Das war der höchste Wert seit Beginn der Pandemie.

    Über alle Entwicklungen informieren wir Sie auch immer in unserem Live-Blog.

    Lesen Sie auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden