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Zu Hause in Europa: Diese Projekte im Landkreis Neu-Ulm fördert die EU

Landkreis Neu-Ulm

Zu Hause in Europa: Diese Projekte in der Region fördert die EU

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    Diese Projekte im Landkreis Neu-Ulm wurden durch eine Leader-Förderung möglich.
    Diese Projekte im Landkreis Neu-Ulm wurden durch eine Leader-Förderung möglich. Foto: Regionalentwicklung Landkreis Neu-Ulm e.V.

    Bei der Europäischen Union denken viele an den Euro, internationale Handelsbeziehungen oder Gesetze aus dem Europäischen Parlament. Was in Brüssel entschieden wird, erscheint oft weit weg – dabei wirkt die EU auch direkt vor der Haustür, zum Beispiel in Unterroth, Elchingen oder Weißenhorn: Insgesamt 2,2 Millionen Euro an EU-Geldern flossen von 2014 bis 2022 in regionale Projekte im Landkreis Neu-Ulm. Ermöglicht wird die Förderung durch das Programm Leader.

    So unterstützt die Europäische Union unsere Städte und Gemeinden

    Leader ist ein EU-weites Programm, durch das Menschen in ländlichen Räumen die Möglichkeit bekommen, ihre Regionen gemeinsam weiterzuentwickeln. Dafür organisieren sie sich in sogenannten Lokalen Aktionsgruppen, von denen es europaweit rund 2700, in Bayern insgesamt 70 gibt. 

    Das ist das Programm "Leader"

    Das Akronym "Leader" leitet sich aus dem Französischen ab ("Liasions Entre les Actions de Développement de l'Economie Rurale") und steht für die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Das Programm gibt es seit den 1990er Jahren.

    Leader-Projekte werden durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert, ergänzt durch Mittel von Bund, Ländern und Kommunen. 

    Eine Liste aller geförderten Projekte im Landkreis Neu-Ulm ist auf der Webseite der Lokalen Aktionsgruppe Neu-Ulm zu finden. (krs)

    Die für den Landkreis Neu-Ulm verantwortliche Aktionsgruppe ist der Verein Regionalentwicklung Landkreis Neu-Ulm. In der Förderphase von 2014 bis 2022 wurden laut Geschäftsführerin Alexandra Wehrle insgesamt 38 Projektanträge eingereicht und angenommen. 30 Projekte wurden bereits umgesetzt.

    Die Kinderfeuerwehr in Nordholz erhielt eine eigene Einsatzzentrale

    Mit einer Förderung von über 35.000 Euro wurde zum Beispiel das Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Unterroth um eine Backstube erweitert. Für Geschäftsführerin Wehrle sticht das Projekt "durch sein besonderes bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement heraus". Durch den neuen Holzbackofen soll die Tradition des Brotbackens erhalten und für Kinder und Erwachsene mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden.

    Das Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Unterroth wurde um eine eigene Backstube vergrößert.
    Das Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins Unterroth wurde um eine eigene Backstube vergrößert. Foto: Regionalentwicklung Landkreis Neu-Ulm e.V.

    Die Dorfgemeinschaft im Bucher Ortsteil Nordholz hat das Gerätehaus der Feuerwehr um einen Kinderspielplatz, eine Einsatzzentrale für die Kinderfeuerwehr sowie neue Räumlichkeiten für die Jugendfeuerwehr erweitert. Dadurch will die Gemeinde attraktiver für junge Familien werden und den Vereinsnachwuchs sichern. Leader förderte das Projekt mit fast 50.000 Euro.

    Auf dem neuen Kinderspielplatz in Nordholz gibt es sogar ein Spielgerät in Form eines Feuerwehrautos.
    Auf dem neuen Kinderspielplatz in Nordholz gibt es sogar ein Spielgerät in Form eines Feuerwehrautos. Foto: Regionalentwicklung Landkreis Neu-Ulm e.V.

    Illerradweg: Großprojekt zwischen Vöhringen und Buxheim

    Durch ein Gemeinschaftsprojekt zwischen den Landkreisen Neu-Ulm und Unterallgäu soll der Illerradweg erlebbarer werden. Für die sieben Partnergemeinden Vöhringen, Illertissen, Altenstadt, Kellmünz, Fellheim, Pleß und Buxheim wurde je eine Themenrunde entwickelt. Zusätzlich gehören Stationen zum Projekt, zum Beispiel Wasserspielelemente in Buxheim und Pleß oder ein Erlebnissteg in Altenstadt. Die Zuschüsse betragen insgesamt rund 240.000 Euro.

    Auf dem Dachboden der Klosterkirche Elchingen lagerten viele Objekte aus der Zeit der Reichsabtei. Um diese vor dem Verfall zu schützen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde nun ein Schaudepot eingerichtet. Dadurch konnte laut Alexandra Wehrle das kulturelle Erbe gesichert werden. Aus dem EU-Fördertopf flossen fast 30.000 Euro in das Projekt.

    Die Klosterschätze aus der Zeit der Reichsabtei Elchingen sind nun auch der Öffentlichkeit zugänglich.
    Die Klosterschätze aus der Zeit der Reichsabtei Elchingen sind nun auch der Öffentlichkeit zugänglich. Foto: Regionalentwicklung Landkreis Neu-Ulm e.V.

    Im Kreismustergarten Weißenhorn gibt es dank einer Photovoltaik-Anlage nun Strom

    Der Plessenteich im Neu-Ulmer Stadtteil Gerlenhofen liegt direkt am Donautäler-Radweg. Dort lässt sich eine vielfältige Vogelwelt am Wasser beobachten. Durch 12.500 Euro von der EU konnten hier Sitzgelegenheiten und Möglichkeiten zum Abstellen von Fahrrädern eingebaut sowie Lehrtafeln, zum Beispiel über die Tiere und Pflanzen der Gewässer und Feuchtwiesen, aufgestellt werden. 

    Mit fast 43.000 Euro unterstützte Leader den Bau des Umweltpavillons im Weißenhorner Kreismustergarten. Durch die Überdachung können jetzt auch bei schlechten Wetterverhältnissen Aktionen mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden. Der Umweltpavillon sei "ein schönes Beispiel für die Weiterentwicklung von bestehenden Bildungsangeboten", findet Alexandra Wehrle. Und auch die nachhaltige Bauweise ist besonders: Innerhalb des Projekts wurde ein Grundwasserbrunnen eingerichtet. Dessen Wasserpumpe wird durch die ebenfalls neu installierten Photovoltaik-Module betrieben. 

    Im Weißenhorner Kreismustergarten können Kinder und Jugendliche jetzt auch bei schlechtem Wetter Insektenhotels bauen und Apfelsaft herstellen.
    Im Weißenhorner Kreismustergarten können Kinder und Jugendliche jetzt auch bei schlechtem Wetter Insektenhotels bauen und Apfelsaft herstellen. Foto: Regionalentwicklung Landkreis Neu-Ulm e.V.

    Im angrenzenden Unterallgäu, genauer im Oberschönegger Ortsteil Weinried, wird mit 97.500 Euro der Bau einer rollstuhlgerechten Wohnung bezuschusst. Menschen, die ihre eigenen vier Wände barrierefrei gestalten möchten, können die sogenannte R-Wohnung kostenlos besichtigen. Und auch für Übernachtungen steht die Ferienwohnung am Günztalradweg zur Verfügung. Ende April wurde die Wohnung in Weinried eröffnet.

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