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Senden: Rund und aus dem 3D-Drucker: Dieses Haus soll in Witzighausen entstehen

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Rund und aus dem 3D-Drucker: Dieses Haus soll in Witzighausen entstehen

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    So soll das 3D-Einfamilienhaus der Firma Rupp Gebäudedruck in Witzighausen einmal aussehen.
    So soll das 3D-Einfamilienhaus der Firma Rupp Gebäudedruck in Witzighausen einmal aussehen. Foto: Rupp Immobilien

    Dass Häuser gedruckt werden können, ist im Landkreis Neu-Ulm inzwischen den meisten bekannt: In Wallenhausen steht schließlich das erste Mehrfamilienhaus Europas aus dem 3D-Drucker, das von den Firmen Rupp und Peri hergestellt wurde. Viele Bürgerinnen und Bürger sind seitdem alleine wegen dieses Gebäudes in den Weißenhorner Ortsteil gefahren. Nun soll ein weiteres Exemplar aus dem Drucker in Witzighausen entstehen - jedoch in völlig anderer Form.

    Mittels einer Bauvoranfrage wollten die Bauherren vom Sendener Bauausschuss wissen, ob solch ein Experiment in Witzighausen überhaupt gewollt und denkbar ist. Schließlich handelt es sich bei dem geplanten Einfamilienhaus im Vergleich zum Baubestand im Dorf fast schon um ein futuristisches Gebäude. Ganz grob gesagt wird das Bauwerk die Form einer Acht und ein Flachdach haben, ein Teil soll zweigeschossig sein - so zumindest die erste Planung. Vom fertigen Bauantrag geschweige denn Druck-Beginn ist das Projekt noch ein Stück weit entfernt.

    Die Firma Rupp stellt Häuser im 3D-Druck im Katalog vor

    Hersteller des geplanten Einfamilienhauses ist die Firma Rupp Gebäudedruck, die derzeit ihren neuen Firmensitz in Weißenhorn baut. Inzwischen können interessierte Bauherren einen Blick in einen Katalog mit möglichen Häusern im 3D-Betondruck werfen. Darunter sind zwei unterschiedliche Einfamilienhäuser, ein Doppelhaus oder eine Villa mit Pool. Für ein Einfamilienhaus benötigt der Drucker ungefähr 48 Stunden, teilt das Unternehmen mit.

    Das gedruckte Haus in Witzighausen soll in der Nähe des Kindergartens entstehen - und diese Lage wirkt sich offenbar positiv auf die nun positiv beschiedene Bauvoranfrage aus. Die Sendener Stadträte äußerten sich mehrheitlich zustimmend. 3D sei die Zukunft und möglicherweise gebe es in Senden bald mehr Häuser in dieser Bauart, sagte etwa Josef Ölberger (CSU). "Es muss ja nicht immer alles gleich aussehen, es muss halt passen." Georg Schneider (SPD) bemerkte, dass es bis dato fast unmöglich gewesen sei, ein Flachdach zu bauen. Doch durch die Nähe zum Kindergarten, der auch moderner gestaltet sei, passe das Haus in die Umgebung. "Das ist ein großer Schritt in die Bauzukunft."

    Stadtrat vergleicht die Witzighauser Kirche mit dem Ulmer Münster

    CSU-Rätin Eva Simon widersprach: "Das Haus ist schön, aber es passt eben nicht an diese Stelle." Zudem habe man Flachdächer in der Umgebung der Kirche bislang immer abgelehnt. Dem stimmte Edwin Petruch (Freie Wähler) zu, das Haus sei ein "Fremdkörper" an dieser Stelle im Kern von Witzighausen. Abgesehen davon sei er aber ein Freund dieser Architektur. Den Fremdkörper griff am Ende Hans-Peter Werner (Grüne) auf - und zog einen Vergleich, der für manche Lacher im Zuhörerbereich sorgte: In der Stadt Ulm stehe neben dem Münster auch ein Fremdkörper - dann sei das auch in Witzighausen neben der Kirche passend. Die Bauvoranfrage wurde am Ende gegen vier Stimmen genehmigt. Damit können die Bauherren jetzt richtig mit der Planung loslegen. Und selbst wenn diese noch etwas dauert, ist das Haus dafür in zwei Tagen gedruckt.

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