Eigentlich hörte sich das Thema „Anpassung der Marktgebührensatzung“ für Nikolausmarkt, Wochenmärkte und dergleichen eher nach Routine und Verwaltung an. Im Weißenhorner Stadtrat sorgte der Tagesordnungspunkt – auch wegen Vorfällen beim Nikolausmarkt – zuletzt trotzdem für Diskussionen.
Herbert Richter (SPD) war der Ansicht, dass man zwischen gewerblichen Anbietern, die Essens- und Getränkestände unterhielten, und jenen Angeboten, die von Kindergärten und Schulen ausgerichtet wurden, bei den Gebühren unterscheiden solle. Jürgen Bischof (Freie Wähler/WÜW) warf ein, dass man auf Gleichbehandlung achten müsse. Sofern Ermäßigungen vorgesehen würden, müssten diese dann auch für Vereine gelten. Aber er könne auch damit leben, wenn es bei einem einheitlichen Satz bliebe. Einige Stadträte brachten ihr Missfallen zum Ausdruck, dass durch die vielen Verzehrstände die wenigen „weihnachtlichen“ Ausrichter in der Minderheit seien und damit der eigentliche Charakter eines solchen Marktes verloren ginge. Ein Stadtrat sprach davon, dass der Nikolausmarkt auf diese Weise zu einem „Saufmarkt“ verkommen würde.
Vereinsvertreter empört über Äußerung des Bürgermeisters
Eine Bemerkung von Bürgermeister Wolfgang Fendt sorgte dann aber bei Bischof für deutliche Empörung. Fendt erwähnte, dass sich beim Nikolausmarkt einige Vereine nicht an die Regeln gehalten hätten und man die Polizei hätte hinzuziehen müssen. Gemeint war damit wohl die Nichteinhaltung von Stellflächen oder das rechtzeitige Überlassen eines Stands für einen anderen Anbieter. Auch auf Nachfrage konkretisierte Fendt die Vorkommnisse nicht. Dafür ergänzte der Bürgermeister in einem Nebensatz, dass städtische Mitarbeiter bei den Ereignissen auf eine Weise behandelt worden seien, dass fast schon eine Betreuung durch Herrn Sukale notwendig gewesen sei. Der Psychotherapeut hatte in der gleichen Sitzung zuvor über ein Modellprojekt berichtet.
Bischof reagierte in scharfem Ton: Er fühle sich als Vorsitzender eines Vereins angegriffen, wenn man hier nicht klar benenne, worum es eigentlich ginge. Fendt verwies lediglich darauf, dass er zu den Vorfällen noch schriftlich Stellung nehmen wolle. Jedenfalls würde es im kommenden Jahr Änderungen geben, sodass bei vergleichbaren Vorfällen der Stand am nächsten Tag abgebaut werden würde. Die Antwort stellte Bischof sichtlich nicht zufrieden: Mit solchen pauschalen Behauptungen würde man den Vereinen keinen Gefallen tun, lautete sein Vorwurf. Kerstin Lutz (CSU) versuchte zu vermitteln und schlug vor, mit den teilnehmenden Vereinen eine Nachbesprechung durchzuführen. Die Diskussion wurde allerdings nicht weitergeführt.
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