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Weißenhorn: Lichter aus, weniger heizen: So will Weißenhorn Energie sparen

Weißenhorn

Lichter aus, weniger heizen: So will Weißenhorn Energie sparen

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    Die angestrahlten historischen Gebäude der Weißenhorner Altstadt sind schön anzusehen bei Nacht. Um Energie zu sparen, wird die Stadt jedoch die Objektbeleuchtung abschalten.
    Die angestrahlten historischen Gebäude der Weißenhorner Altstadt sind schön anzusehen bei Nacht. Um Energie zu sparen, wird die Stadt jedoch die Objektbeleuchtung abschalten. Foto: Alexander Kaya (Archivfoto)

    Die angespannte Situation bei der Gasversorgung und stark steigende Energiepreise belasten nicht nur Privathaushalte und Unternehmen, sondern auch die Kommunen. "Auch wir haben uns ein paar Gedanken gemacht und Einsparmöglichkeiten geprüft", hat Weißenhorns Bürgermeister Wolfgang Fendt jüngst in der Stadtratssitzung mitgeteilt. Herausgekommen ist eine lange Liste mit Vorschlägen, die kurzfristig realisiert werden können. Die Stadtverwaltung möchte diese auch umsetzen.

    So wird demnach die Objektbeleuchtung von Rathaus, Oberem Tor und der Stadtpfarrkirche abgeschaltet, gleiches gilt für die Brunnen. Bei der Beleuchtung der Fuggerhalle werde derzeit geprüft, in welchem Umfang eine Abschaltung möglich sei, berichtete Fendt. In der Grundschule Süd könne die Lüftung in der Turnhalle per Handschalter von einem Zeitprogramm auf Bedarfsbetrieb umgestellt werden. Mobile Lüftungsgeräte in Klassenzimmern bräuchten nicht eingeschaltet werden, da saisonbedingt eine Lüftung durch die Fenster möglich sei. Die Beleuchtung im Schulhaus ist laut der Liste bereits auf LED-Technik umgestellt. Eine Umrüstung der alten Beleuchtung in Turn- und Schwimmhalle sei aber sinnvoll.

    Das Freibad und die Kleinschwimmhalle in Weißenhorn sind unabhängig von der Gasversorgung

    Für die Erneuerung der Heizungssteuerung und Lüftung der Turnhalle sind dem Bericht zufolge Mittel im Haushalt eingestellt. Über die Reduzierung der Raumtemperaturen, die Anpassung der Betriebszeiten von Heizung und Lüftung und die Reduzierung der Temperatur in Fluren und Treppenhaus stimmt sich die Stadtverwaltung derzeit noch mit der Schulleitung ab. Denkbar sei eine Kampagne zur Sensibilisierung: Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte könnten zum Beispiel durch Schilder darauf aufmerksam gemacht werden, das Licht in Klassenzimmern, Lehrerzimmer und Büro beim Verlassen des Raumes auszuschalten.

    Beim Freibad könne man sich bei hohen Temperaturen das Heizen sparen, sagte Fendt und verwies darauf, dass die Heizung sich dort nur einschaltet, wenn die Wassertemperatur unter 24 Grad fällt. Im Hinblick auf den Gasverbrauch bringe es auch wenig, dort zu sparen: Das Freibad ist nämlich an das Nahwärmenetz angeschlossen. Gleiches gilt für die Kleinschwimmhalle: Dort könnte die Wassertemperatur zwar noch um ein, zwei Grad reduziert werden. "Aber da haben wir Fernwärme", sagte Fendt. Andere Einsparmöglichkeiten werden beim Freibad bereits seit Jahren praktiziert. Dazu zählt zum Beispiel das Abschalten der Attraktionen, wenn nichts los ist, und ein reduzierter Pumpenbetrieb über Nacht.

    All diese Informationen zusammengetragen hat Andreas Palige, der bei der Stadt die Bäder verwaltet sowie den Bereich Wasser und Müll betreut. "Die Maßnahmen werden wir schon anwenden", sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion. Sie würden nach und nach umgesetzt. Bei der Reduzierung der Beleuchtung werde die Stadt allerdings auch Sicherheitsaspekte berücksichtigen, versichert Palige. Heißt: Es wird keine Wegebeleuchtung ausgeschaltet, um Strom zu sparen.

    Ein Bürger kritisiert, dass die Stadt Weißenhorn beim Wassersparen ein schlechtes Vorbild sei

    Wegen der Hitze in den vergangenen Wochen und eines damit einhergehenden steigenden Wasserverbrauchs hat die Stadt Weißenhorn ihre Bürgerinnen und Bürger, wie berichtet, darum gebeten, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen. "Es besteht momentan keine Gefahr, dass etwas nicht funktioniert", betont Palige. Ziel der Mitteilung sei es gewesen, die Bevölkerung zu sensibilisieren.

    Ein Leser unserer Zeitung bemängelt allerdings, dass die Stadt selbst mit schlechtem Beispiel vorangehe. Wie könne es sein, dass ein Beschäftigter des Bauhofs an einem der bislang heißesten Tage des Jahres bei 36 Grad nachmittags Bäume am Straßenrand und Beete gießt, fragt er in einer E-Mail an unsere Redaktion. Das entsprechende Foto eines städtischen Fahrzeugs mit angehängtem Wasserfass hat er gleich mitgeschickt. "Jeder intelligente Mensch weiß, dass man früh morgens oder abends gießen soll und nicht bei der größten Hitze", schreibt der Mann.

    Man habe das Gießen schon stark reduziert, entgegnet Andreas Palige auf Nachfrage. Blumen oder neu bepflanzte Bereiche müssten allerdings weiterhin gegossen werden und das würden die städtischen Angestellten eben im Rahmen ihrer Arbeitszeit erledigen. Außerdem fügt Palige hinzu, dass die Tankwagen nicht immer mit Frischwasser befüllt seien. Teilweise werde zum Gießen auch aufbereitetes Brauchwasser aus dem Nachklärbecken der Kläranlage verwendet.

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