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Weißenhorn: Hilfe für Familien: Weißenhorn stellt ab Juli Windelsäcke zur Verfügung

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Hilfe für Familien: Weißenhorn stellt ab Juli Windelsäcke zur Verfügung

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    Bei der Entsorgung von gebrauchten Windeln unterstützt die Stadt Weißenhorn Familien künftig mit der Ausgabe von Windelsäcken. Diese werden mit dem Restmüll abgeholt.
    Bei der Entsorgung von gebrauchten Windeln unterstützt die Stadt Weißenhorn Familien künftig mit der Ausgabe von Windelsäcken. Diese werden mit dem Restmüll abgeholt. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolfoto)

    Mit diesem neuen Angebot soll die Stadt Weißenhorn noch familienfreundlicher werden: Zum 1. Juli wird die Kommune Windelsäcke einführen, die an Familien mit Kleinkindern oder pflegebedürftigen Personen ohne Berechtigungsprüfung ausgegeben werden. Die CSU-Fraktion und FDP-Stadtrat Andreas Ritter hatten beantragt, dass die Windelsäcke kostenlos sein sollten. Aber das lässt sich nach Angaben der Stadtverwaltung nicht so einfach umsetzen.

    Die Finanzierung dieser Zusatzleistung, so heißt es in der entsprechenden Sitzungsvorlage des Stadtrats, dürfe nicht über die allgemeinen Müllgebühren erfolgen. Andreas Palige, der im Rathaus unter anderem für das Thema Müll zuständig ist, hat sich beim beauftragten Entsorgungsunternehmen informiert und zwei Kostenmodelle aufgestellt. Das Abfuhrunternehmen würde der Stadt Windelsäcke zum Stückpreis von 1,67 Euro verkaufen. Diese könnten Bürger dann erwerben. Die durchsichtigen Säcke mit einem Fassungsvermögen von ungefähr 50 Litern würden bei der zweiwöchigen Leerung der Restmülltonne gleich mit abgeholt werden.

    Windelsäcke gibt es auch in Nersingen und Illertissen

    Eine kostenfreie Abgabe der Windelsäcke würde laut Paliges Rechnung für die Stadt Kosten in Höhe von knapp 30.000 Euro pro Jahr verursachen. Der Mitarbeiter gibt aber zu bedenken, dass bei diesem Modell ein Berechtigungsnachweis notwendig wäre, die Prüfung der Berechtigung würde für die Verwaltung einen großen Mehraufwand bedeuten. Und: "Die Gefahr des Hortens steigt durch die kostenlose Abgabe."

    Deutlich günstiger wäre für die Stadt die Alternative mit einer Abgabe der Windelsäcke zu einem Unkostenbeitrag von jeweils einem Euro. Laut Rechenmodell würden die Gesamtkosten knapp 19.000 Euro betragen. Eine Bedarfsprüfung sei nicht notwendig, der Verwaltungsaufwand entsprechend gering. Palige verweist auf andere Kommunen im Landkreis und stellt fest: "Das System wird in ähnlicher Manier in Nersingen und Illertissen praktiziert. Es wurden überwiegend gute Erfahrungen mit dieser Vorgehensweise gemacht."

    Die Windelsäcke in Weißenhorn kosten jeweils einen Euro

    Die Antragsteller im Stadtrat zeigten sich mit diesem Modell einverstanden. "Mit dem günstigen Preis sollte das für alle erschwinglich sein", sagte Philipp Hofmann (CSU) in der Sitzung. Er betonte die Notwendigkeit der Windelsäcke: "Gerade in der Corona-Krise sind alle hoch belastet. Familien mit Kindern und Pflegebedürftigen haben ein hohes Müllaufkommen."

    Auch Jutta Kempter (WÜW) und Marcus Biberacher (CSU), die in der Vergangenheit bereits selbst die Einführung kostenloser Windelsäcke beantragt hatten, freuten sich darüber, dass nun eine praktikable Lösung gefunden wurde. Einstimmig sprach sich der Stadtrat für die Einführung der Windelsäcke zum Preis von einem Euro pro Stück aus.

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